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Studium

Wo auch immer Sie später als Germanist/in arbeiten werden – in einem Verlag, den Medien, im Kulturamt oder der Schule –, überall ist die Voraussetzung für eine kritische und differenzierte Vermittlung eines Textes der sachkundige Blick auf seinen Ursprung und die Bedingungen seiner Entstehung. Die Auseinandersetzung mit den Anfängen der deutschen Literatur im Mittelalter schult ihr Vermögen, Texte kulturgeschichtlich, medientheoretisch und sprachlich zu analysieren und zu kontextualisieren.

In der Germanistischen Mediävistik werden zunächst die Grundlagen der Sprache, Literatur und Kultur des deutschen Mittelalters vermittelt. Fester Bestandteil der Einführungs­kurse ist der Besuch in der Handschriftenabteilung der Universitäts­bibliothek Heidelberg, wo die ‚Materialität‘ von Handschriften, die unsere Texte überliefern, konkret und für jede/n Einzelne/n erfahrbar wird. 

Die Studierenden lernen (neben einem gattungs­geschichtlichen Überblick) aus dem Mittelhochdeutschen zu übersetzen und werden dabei auch für Fragen der Übersetzung allgemein sensibilisiert: Wie ist zu übersetzen? Eng am Text? Sinngemäß? Frei? 

In allen Seminarformen wird – von den mittelalterlichen Handschriften ausgehend – textkritischen Fertigkeiten und philologisch-editions­theoretischem Problembewusstsein besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Wie wird aus Handschriften eine Edition? Was bedeutet das für den kritischen Umgang mit Editionen (auch der Neugermanistik) ganz allgemein? Wie ist der Zusammenhang zwischen Schrift, Text und Medium (Papier, Pergament, digitalem Text in Ihrem Kindle) zu denken?

Bereits im Einführungs­kurs werden die literarischen Texte kulturgeschichtlich kontextualisiert: Was ist höfische, was städtische Kultur, was Mäzenatentum? Was bedeutet mündliche Tradierung, welchen Unterschied macht es, ob ein Text handgeschrieben oder gedruckt ist? Wer diese Frage beantworten kann, versteht auch besser, was der Medienwechsel vom Buch zum Digitalisat bedeutet.

Im Zentrum der Bemühungen um den Text steht dessen Interpretation, das methodengeleitete Vermögen, sich – und anderen! – einen alten und oft fremden Text in seiner geschichtlichen und ästhetischen Besonderheit selbständig erschließen zu können.

Lehr­veranstaltungen

Die Lehr­veranstaltungen finden sich nach Semestern gegliedert im Portal2.

Im Portal2 klicken Sie auf „Studien­angebot" > „Vorlesungs­verzeichnis anzeigen“, klappen dann „Philosophische Fakultät“ und danach „Deutsche Philologie“ auf. Dort finden Sie unter GER 000 Vorlesungs­verzeichnis Germanistik“ das vollständige Angebot.

 

Gastvorträge

Mehr Informationen zu Gastvorträgen und sonstigen Veranstaltungen finden Sie unter „Aktuelles“.