Die Kampfsportarten oder – wie die Griechen sie nannten – „schweren Sportarten“ zählten zu den beliebtesten bei den Spielen. Es gab drei verschiedene Disziplinen: Ringen, Boxen und Pankration. Bei all diesen Disziplinen kämpften die Ahtleten nackt. Die Griechen sahen im Kampfsport mehr als nur Sport; es handelte sich dabei um einen wichtigen Teil der Erziehung. Sie übten sich darin im Gymnasion und Reiche stellten sogar Privattrainer ein.
Philostratus unterscheidet zwischen leichten und schweren Disziplinen:
Es sind also in der Gesamtheit der Wettkämpfe folgendes die leichten Übungen: Stadionlauf, Dolichos, Waffenlauf, Diaulos; die schweren aber Pankration, Ringkampf, Faustkampf. Der Pentathlon wurde aus beiderlei zusammengesetzt; denn Ringen und Diskuswurf sind schwer, Speerwurf, Sprung und Lauf leicht.
(Übersetzung adaptiert von Julius Jüthner)
Einen wichtigen Unterschied zu heute stellt die Abwesenheit von Gewichtsklassen dar: es gab zwar Alterskategorien, d. h. Knaben kämpften unter sich, aber darüber hinaus wurden die Athleten nicht in Klassen eingeteilt. Der schwerste Mann hatte daher häufig einen Vorteil. Manche Autoren, z. B. Galen, warnen nichtsdestotrotz vor den Folgen von Übergewicht, da es einen Sportler verlangsamen konnte. Ein weiterer wichtiger Unterschied zu heute ist, dass ein Kampf nicht über mehrere Runden ging. Die Athleten kämpften so lange, bis einer von ihnen K.O. ging oder aufgab. Daher war eine gute Ausdauer für die Sportler immens wichtig. Über jeden Kampf wachte ein Schiedsrichter, der diejenigen, die gegen die Regeln verstießen, mit einem Peitschenhieb oder einem Stockschlag bestrafte.