Bring Them Down (2024)
„A film that hopes for humanity“ – Christoph Andrews
Der aktuell auf dem Internationalen Filmfestival Mannheim Heidelberg laufende Thriller Bring Them Down ist bei den British Film Awards als bestes Debüt nominiert. Die Familienrivalität der Bauern Michael, von Christoph Abbot gespielt, und Jack, welcher von dem Oscar-nominierten Barry Keoghan verkörpert wird, spitzt sich im Laufe des Films immer mehr zu und ist von einer sich steigernden Brutalität und Gewalt geprägt. Beide Bauern merken nicht, dass sich ihre beiden Leben aufgrund der radikalen Angriffe gegeneinander für immer verändern werden.
Regisseur Christopher Andrews gewann mit seinen vorherigen Kurzfilmen Stalker und Fire 2019 den Cork Grand Prix. Sein aktueller Film fokussiert sich auf schreckliche Taten, die ein Mensch vollbringen kann, wenn es um Rivalitäten geht. Von Anfang bis Ende schafft der Film eine stets düstere Atmosphäre. Trommelgeräusche und instrumentale Melodien sorgen in den richtigen Momenten für Spannung. Die Farbgebung des Films ist von finsteren Farben geprägt und unterstreicht damit die schrecklichen Ereignisse, welche sich während des Films abspielen. Der Zuschauer betrachtet das Geschehen aus zwei Perspektiven: Zunächst werden die Ereignisse aus der Sicht von Michael dargestellt und im Folgenden aus der Perspektive von Jack. Aufgrund des Perspektivwechsels bleibt der Film bis zum Schluss spannend und sorgt für jede Menge Überraschungen. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller, welche in besonders anspruchsvollen und brutalen Szenen hervorsticht. Ein weiterer nennenswerter Punkt ist die Tatsache, dass in vielen Szenen mit Tieren (Schafen und einem Hund) gedreht wurde und diese auch misshandelt werden. Es handelt sich um einen gewaltreichen Film, in dem viel Blut fließt und sehr detailliert Wunden und Verletzungen sichtbar sind. Der Tod und Töten spielen außerdem auch eine zentrale Rolle und manche Szenen können verstörend wirken. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man den Film anschauen möchte.
Der Film thematisiert, dass in Irland Anfeindungen und Streitigkeiten zwischen Landbesitzern beispielsweise über den Zugang zu Bauernhöfen und Feldern alltäglich vorkommen. Bring them down möchte dem Schweigen über dieses gesellschaftliche Problem ein Ende setzen und erzählt eine drastische Geschichte, die als Abschreckung dienen soll, damit ländliche Nachbarstreitigkeiten nicht so grausam und in Aggressivität enden, wie es in dem Thriller geschieht. Christoph Andrews hofft vermutlich, wenn er von „Film that hopes for humanity“ spricht, dass man die verbale Kommunikation der Gewalt vorzieht bei Meinungsverschiedenheiten und man sich innerhalb dieser kleinen Gemeinschaften unterstützt und nicht bekämpft.
Meiner Meinung nach lohnt sich der Film für diejenigen, die kein Problem mit blutigen und erschreckenden Szenen haben. Auch detaillierte Darstellungen von Misshandlungen von Tieren und Menschen sollte man gut weckstecken können. Ein Publikum, das sich zudem gerne auf eine spannende Art und Weise ein Ereignis, basierend auf einer aktuellen gesellschaftlichen Problematik, anschauen möchte, sollte Bring Them Down unbedingt auf dem Internationalen Filmfestival Mannheim Heidelberg anschauen.
Allgemeine Filmdaten:
Titel: Bring Them Down
Produktionsjahr: 2024
Produktionsland: Irland
Länge des Films: 105 Minuten
Sprache: Englisch mit englischem Untertitel
Verfügbarkeit: Internationales Filmfestival Mannheim Heidelberg