Sebastian Burger begann seine Hochschulbildung mit einem Studium zum Double Bachelor of Arts in „International Tourism Management“ in Bad Honnef und Sydney (Australien). Parallel dazu entwickelte er ein Interesse für Philosophie. Unter dem Titel „Freedom, Responsibility, Empowerment, and Accountability – An Existentialist Approach to Managing Service Personnel“ beschäftigte er sich in seiner Bachelorarbeit mit dem französischen Existentialismus und untersuchte, wie dessen Erkenntnisse für das effektive Management von Dienstleistungspersonal genutzt werden könnte. Im Anschluss daran absolvierte Sebastian Burger seinen Master: Kultur & Wirtschaft an der Universität Mannheim mit dem Hauptfach Philosophie, dem Sachfach BWL und dem Nebenfach Psychologie. In seiner Masterarbeit setzte er sich mit Ideen zur Führungsethik von Karl Homann und Peter Ulrich unter dem Titel „Der ‚gute‘ Chef – Die besondere moralische Verantwortung von Führungskräften in einer zivilisierten Marktwirtschaft“ auseinander.
Während seines Studiums in Mannheim arbeitete er zudem als wissenschaftliche Hilfskraft in der Mannheim Business School im Bereich der Führungskraftentwicklung. Praktische Erfahrung sammelte er zuvor in Praktika bei der TUI UK & Ireland in Luton (England) und bei der Deutschen Post DHL. Zuletzt war er zwischen 2016 und 2020 als wissenschaftlicher Studienleiter der Evangelischen Akademie für die politische Bildung insbesondere im Bereich Wirtschafts- und Unternehmensethik, Nachhaltigkeit und Ökonomie verantwortlich.
Sebastian Burger ist seit Sommer 2018 Doktorand bei Prof. Dr. Bernward Gesang am Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik (Philosophie III). Beruflich ist er seit Juli 2020 als wissenschaftlicher Referent der Institutsleiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung tätig. Dabei bringt er sich mit seinen Kompetenzen in die Fokusthemen Innovation, Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit und Zukunftsforschung ein. Daneben ist er ehrenamtlicher Geschäftsführer der CA – Consulting Akademie Unternehmensethik gUG.
Betreuer: Prof. Dr. Bernward Gesang, Lehrstuhl Philosophie II
Das Promotionsprojekt sieht sich als Beitrag einer praktisch orientierten Unternehmensethik, welche die Menschenrechte als zentrales, normatives Fundament betrachtet und die relative Verbesserung moralisch verwerflicher Zustände zum Ziel hat. Im ersten Schritt werden drei verschiedene Prinzipien der Verantwortungszuschreibung analysiert und diskutiert. Dazu gehören das Verursacher-, das Zahlungsfähigkeits- und das Nutznießerprinzip. In einer globalisierten Wirtschaft scheint das in der Unternehmensethik dominante Verursacherprinzip an seine Grenzen zu stoßen. Daher muss dieses durch die beiden anderen Prinzipien ergänzt werden. Im zweiten Schritt werden die normativen Konsequenzen diskutiert: Welche Beseitigungsverantwortung oder Wiedergutmachungspflichten haben global agierende Unternehmen, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, zu bekämpfen oder zu kompensieren? In einem dritten Schritt wird untersucht, was auf der Makro-, Meso- und Mikroebene der Wirtschaftsethik geschehen muss, um Beseitigungsverantwortung und Wiedergutmachungspflichten praktisch umzusetzen.