DFG-Projekt „Kleinkredit und Markt­teilhabe im Spätmittelalter”

Gemeinsam mit dem Lehr­stuhl für Mittelalterliche Geschichte arbeiten wir an dem von der Deutschen Forschungs­gemeinschaft finanz­ierten Projekt Kleinkredit und Markt­teilhabe (Laufzeit 2018–2021).

Das Projekt erforscht Klein- und Kleinstkredite als fundamentale sozio­ökonomische Praxis spätmittelalterlicher Gesellschaften im europäischen Vergleich (England, Tirol, Nordwestdeutschland). Wir gehen von der These aus, dass gesellschaft­liche Kohärenz u.a. über Markt­teilhabe erzeugt wird, und diese wiederum wesentlich auf Schulden, Ausständen und gegenseitigen Verpflichtungen aufbaut. In drei in ihren leitenden Fragestellungen eng miteinander verknüpften historischen Fall­studien zu spätmittelalterlichen Mikrokredit­praktiken soll diese These überprüft werden. Der Erforschung alltäglicher ökonomischer Verflechtungen stand bisher in erster Linie ein massives Überlieferungs­problem im Wege, weil gerade kleine und kleinste Transaktionen durch ihren geringen Sachwert wenig Aufzeichnungs- oder Überlieferungs­chance haben. Diesem Problem begegnet das Forschungs­projekt mit der Heranziehung neuer Quellen­gruppen, die bislang in diesen Kontexten noch wenig oder gar keine Beachtung gefunden haben und zum Großteil nicht direkt, sondern nur mittelbar den Blick auf solche Klein- und Kleinstkredite sowie die damit gestifteten sozialen Gemeinschaften freilegen.

Für Einzelheiten besuchen Sie die Projekt-Website.