Das DFG-Forschungsprojekt „Mehr als Ruhm und Ehre. Ehrungen und Leistungen griechischer Poleis für siegreiche Athleten“ (Leitung: Jun.-Prof. Dr. Christoph Begass und Prof. Dr. Christian Mann) ist mit einer dreijährigen Laufzeit am 1. Oktober 2019 gestartet. Mit Dr. Marco Tentori Montalto konnte ein international erfahrener Mitarbeiter gewonnen werden, der in den nächsten drei Jahren eine Monographie zum Projektthema verfassen wird. In der Quellenrecherche wird er von der wissenschaftlichen Hilfskraft Renate Morsellino unterstützt. Zu diesem Projektteam wird von Februar bis Juni 2021 Professor Zinon Papakonstantinou (Chicago) als Mercator-Fellow hinzustoßen.
Antike Athleten, die bei einem der großen Agone siegten, erhielten nicht nur am Wettkampfort Preise von den Ausrichtern, sondern wurden auch in ihrer Heimat ausgezeichnet: Es gab ein breites Spektrum von symbolischen Ehrungen und materiellen Leistungen, am häufigsten werden in den Quellen Ehrensitze, Speisungen im Prytaneion, Geldzahlungen und monatliche Pensionen genannt. Dieses Phänomen wird im Projekt erstmals Gegenstand einer umfassenden Untersuchung, die den gesamten Zeitraum von ca. 500 v. Chr. bis 300 n. Chr. in den Blick nehmen wird. Damit leistet das Projekt einen Beitrag sowohl zur Erforschung des antiken Sports als auch der griechischen Polis.
Die wegen der Pandemie verschobene Tagung konnte vom 23.-25. Juni 2022 in Mannheim stattfinden. Eine international besetzte Gruppe diskutierte die Zirkulation von Geld und Ehre im antiken Sport, insbesondere chronologische Veränderungen und gattungsspezifische Diskurse. Eine Publikation der Beiträge ist 2024 in dem Sammelband „Money and Honor in Ancient Athletics“ im Franz Steiner Verlag erschienen.