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Lokale Autorität und herrschaft­licher Amtsbesitz im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen England

Projektbeschreibung

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Untersuchung der Verwaltung lokaler Gemeinschaften im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Wie ermöglichten es die Verwaltungs­strukturen ländlichen Gemeinschaften, die Landwirtschaft zu organisieren, Umweltressourcen zu erhalten, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten und komplexe Besitz­verhältnisse zu verwalten, was letztlich das Wirtschafts­wachstum erleichterte? Inwieweit schufen diese Strukturen Ungleichheiten beim Zugang zu politischer Macht und wirtschaft­lichen Ressourcen? Und wie wurden lokale Regierungs­systeme durch den Aufstieg des Staates beeinflusst? Durch einen interdisziplinären Ansatz mit quantitativen und qualitativen sozial­wissenschaft­lichen Methoden beantworte ich diese Fragen, indem ich groß angelegte Datenbanken aufbaue und analysiere, wobei ich langfristige Manuskriptquellen verwende, um Gemeinschaften über einen langen Zeitraum zu analysieren.

Die Ergebnisse dieser Forschung werden in meiner demnächst erscheinenden Monographie mit dem Titel „Lordship, State Formation and Local Authority in Late Medieval and Early Modern England“ veröffentlicht. Das Buch nutzt die herrschaft­lichen Ämter (die Personen, die aus den Lehnsleuten eines Gutes ausgewählt wurden, um bei der Verwaltung des herrschaft­lichen Anwesens und des Hofes zu helfen) als Prisma, durch das der Wandel von einer Welt, die von mächtigen Grundherren beherrscht wurde, zu einer Welt, die vom Zentralstaat dominiert wurde, untersucht wird. Anhand archivarischer Fall­studien von Gutshöfen, die sich über den Zeitraum von 1300 bis 1650 erstrecken und somit die Kluft zwischen Mittelalter und früher Neuzeit überbrücken, analysiere ich die sich verändernde Rolle und Auswahl der Beamten, um zu sehen, wie die herrschaft­lichen Institutionen durch den Staats­aufbau auf lokaler Ebene beeinflusst wurden.

Publikation

  • Gibbs, Spike, 'Open' or 'Closed'? Participation in English Manorial Presentment Juries, c.1310-c.1600: A Quantitative Approach’, English Historical Review, 137 (2002), pp. 1003-52: https://doi.org/10.1093/ehr/ceac142