Seit Januar 2022 ist Spike Gibbs Juniorprofessor für die Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Mannheim. Er hat sein Grundstudium der Geschichte an der Universität Cambridge (von 2011 bis 2014) und seinen Master in mittelalterlicher Geschichte am King's College London (von 2014 bis 2015) absolviert. Anschließend kehrte er für seine Promotion mit dem Titel „Manorial Officeholding in Late Medieval and Early Modern England, 1300-1600“ nach Cambridge zurück, die er 2019 abgeschlossen hat. Bevor Herr Gibbs nach Mannheim kam, war er LSE Fellow in der Abteilung für Wirtschaftsgeschichte an der London School of Economics and Political Science.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Verwaltung lokaler Gemeinschaften in Europa während des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Wie ermöglichten es die Herrschaftsstrukturen ländlicher Gemeinschaften die Landwirtschaft zu organisieren, Umweltressourcen zu erhalten, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten und komplexe Besitzverhältnisse zu verwalten? Inwieweit schufen diese Strukturen Ungleichheiten beim Zugang zu politischer Macht und wirtschaftlichen Ressourcen? Und wie wirkten sich der Niedergang der direkten Grundherrschaft und der Aufstieg des Staates auf die lokalen Regierungssysteme aus? Durch einen interdisziplinären Ansatz mit quantitativen und qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden beantwortet er diese Fragen, indem er lange Reihen von Manuskriptquellen analysiert, um Gemeinschaften über die longue-durée zu untersuchen.
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftler*innen hat er außerdem Interesse an der Berechnung langfristiger Lohnreihen für das spätmittelalterliche England, an der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften gegenüber den Krisen des frühen vierzehnten Jahrhunderts und am Umgang mit streunenden Tieren entwickelt. Er freut sich über Anfragen zu seiner Arbeit oder über Vorschläge für eine Zusammenarbeit. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.