Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte arbeiten wir an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt Kleinkredit und Marktteilhabe (Förderzeitraum: 2018–2021, Forschung wird fortgesetzt).
Das Projekt erforscht Klein- und Kleinstkredite als fundamentale sozioökonomische Praxis spätmittelalterlicher Gesellschaften im europäischen Vergleich (England, Tirol, Nordwestdeutschland). Wir gehen von der These aus, dass gesellschaftliche Kohärenz u.a. über Marktteilhabe erzeugt wird, und diese wiederum wesentlich auf Schulden, Ausständen und gegenseitigen Verpflichtungen aufbaut. In drei in ihren leitenden Fragestellungen eng miteinander verknüpften historischen Fallstudien zu spätmittelalterlichen Mikrokreditpraktiken soll diese These überprüft werden. Der Erforschung alltäglicher ökonomischer Verflechtungen stand bisher in erster Linie ein massives Überlieferungsproblem im Wege, weil gerade kleine und kleinste Transaktionen durch ihren geringen Sachwert wenig Aufzeichnungs- oder Überlieferungschance haben. Diesem Problem begegnet das Forschungsprojekt mit der Heranziehung neuer Quellengruppen, die bislang in diesen Kontexten noch wenig oder gar keine Beachtung gefunden haben und zum Großteil nicht direkt, sondern nur mittelbar den Blick auf solche Klein- und Kleinstkredite sowie die damit gestifteten sozialen Gemeinschaften freilegen.
Für Einzelheiten besuchen Sie die Projekt-Website.
Das frühneuzeitliche Lviv/
Laufzeit
2019 bis 2024
Projektleitung
Prof. Dr. Hiram Kümper (Universität Mannheim)
Dr. Jakub Wysmułek (Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau)
Fellows & Projekthomepage
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Kooperationspartner
Der ungemein umfangreiche Nachlass des Reichs- und Bundestrainers Josef »Sepp« Herberger (1897-1977) zählt zu den erstrangigen Privatnachlässen der deutschen Sportgeschichte. Er wird im Archiv des Deutschen Fussball-Bundes in Frankfurt a.M. als Depositum der Sepp-Herberger-Stiftung verwahrt. Mit Unterstützung der Stiftung wird am Lehrstuhl über die nächsten jahre eine mehrbändige Ausgabe mit thematischen Querschnitten durch den Nachlass erarbeitet.
Band 1 mit den Fragmenten zur nie fertig gestellten Autobiographie ist 2023 unter dem Titel »Herberger über Herberger« im Heidelberger abc-Verlag erschienen.
Der zweite Band, der die Korrespondenz mit den Nationalspielern erschließt, soll um den Jahreswechsel 2024/
Gemeinsam mit dem Stadtarchiv Nordhausen, dem Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein, dem Mitteldeutschen Archivnetzwerk und dem Universitätsarchiv Leipzig haben wir die Nordhäuser Siegelsammlung digitalisiert und für die bürgerschaftswissenschaftliche Erschließung fit gemacht. Das beinhaltet ein Annotationsportal und umfangreiche Hilfestellungen bei der Beschreibung von Siegeln, die individuell und autodidaktisch oder in der gemeinsamen Gruppenarbeit genutzt werden können.
Die Einstiegsseite und das Annotationsportal mit sämtlichen Siegelimages finden Sie hier.
Gemeinsam mit Dr. Miriam Weiss (MW Pädagogik) sind zur Unterstützung der bürgerwissenschaftlichen Arbeit vier Erklärvideos entstanden, die Sie auf unserem YouTube-Kanal finden.
Katharina Prasse hat in einer Pilotarbeit erstmal Methoden der Image Recognition für die massenhafte Sortierung von Siegel-Image-Dateien angewandt. Der Source-Code ist Open Source und steht gemeinsam mit einer eingehenden Dokumentation auf Github zur Verfügung.
Mehr über die Nordhäuser Siegelsammlung können Sie hier lesen.
Gefördert wurde das Gesamtvorhaben von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
im Rahmen des Förderprogramms WissensWandel.