Dr. Salome Egloff (sie/ihr)

Salome Egloff ist seit September 2025 als stellvertretende Gastprofessorin am Lehr­stuhl für mittelalterliche Geschichte tätig. Zuvor war sie als SNF-Stipdentiatin und dann als Oberassistentin am Historischen Institut der Universität Zürich angestellt. Dort wurde sie 2024 mit einer Arbeit mit dem Titel „Excluded from the commons. Legal inequality and collective property regimes in the Swiss Confederation, 1500-1800“ promoviert. 
Zwischen 2010 und 2018 hat sie Allgemeine Geschichte, Kunstgeschichte und lateinische Sprach- und Literatur­wissenschaft in Zürich studiert.

Ihre Forschungs­schwerpunkte liegen im Bereich der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtschafts-, Sozial- und Rechts­geschichte. In ihrem Dissertations­projekt analysierte sie frühneuzeitliche rurale Genossenschaften im Raum der Eidgenossenschaft und analysierte die familiären und kommunalen Systeme, mittels derer kollektiver Besitz verwaltet wurde. Im Laufe der frühen Neuzeit entwickelten diese Gemeinschaften differenzierte Systeme rechtlicher Kategorienbildung, in denen rechtliche Kategorien mit jeweils abgestuften Rechten an kollektivem Besitz verbunden wurden. Die Arbeit vertritt die These, dass diese zu einer Vertiefung ökonomischer und sozialer Gegensätze innerhalb bäuerlicher Gemeinschaften führten.

In ihrem Habilitations­projekt unter­sucht sie die Beziehungen zwischen Herren und bäuerlichen Gemeinschaften im spätmittelalterlichen Frankreich. Ausgelotet werden Formen der Interaktion zwischen Kooperation und Widerstand. Bäuerliche Akteure brachten Petitionen und Klagen vor ihre Herren, übten jedoch gleich­zeitig delegierte Herrschafts­rechte auf tieferen Hierarchiestufen aus. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Mobilisierung rechtlicher Konzepte wie dem der universitas und rechtlicher Praktiken wie der Gerichts- und Notariatsnutzung durch bäuerliche Akteure. Durch die Analyse von Rechnungs­bücher, Abgabe- und Steuerregistern wird die rechtliche mit einer ökonomischen Perspektive kombiniert, um so die Dynamiken ländlicher Gesellschaften im späten Mittelalter neu zu beleuchten.