Team
Zur Person
Biografie
Dr. des. Verena Weller ist seit 2020 Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte. Im April 2024 schloss sie ihr Promotionsprojekt, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert wurde, erfolgreich ab. 2021 war sie außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Kleinkredit und Marktteilhabe.“ Von 2013 bis 2019 studierte sie Geschichte und Romanistik an den Universitäten Mannheim, Paris-Sorbonne IV und Umeå.
laufende Forschungsprojekte
Packaging before plastics. Inspirations from History.
Im Rahmen des Projekts „Packaging before plastics. Inspirations from History“, das von InnoMa gefördert wird, sollen die Studierenden Kompetenzen, wie audiovisuelle Kommunikation oder das Schneiden von Videos, in Verbindung mit dem Thema „vormoderne Verpackungen“ erlernen. Die inhaltlichen Grundlagen werden mittels im Vorfeld erstellter Kurzvideos erworben. Das Ergebnis der Lehrveranstaltung ist eine Homepage zum Thema vormoderne Verpackungen, auf welcher die Inhalte in unterschiedlichen Formaten (Kurzvideos, social-media-posts, schriftliche Ausarbeitungen) dargestellt werden.
Female Economy – Gender and Inventories in the Middle Ages
Gefördert durch die Universität Mannheim und ursprünglich zur Förderung im Rahmen der Programmlinie Research Seed Capital (RiSC) des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg ausgewählt (Gesamt: 40.270 Euro).
Das Forschungsprojekt untersucht Haushaltsinventare aus Montpellier, Marseille, Perpignan und Bologna vom 13. bis 15. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um Besitzverzeichnisse, die nach dem Tod von den Hinterbliebenen bei einem Notar schriftlich festgehalten wurden. Erstaunlich oft geschah dies auf Initiative der Ehefrau. Daher bietet diese Quellengattung bisher nur selten beleuchtete Einblicke in die Strategien wirtschaftlicher Absicherung für die Zeit der Witwenschaft. Überdies erlauben die Inventare oft eine ungewöhnlich konkrete Feststellung von Vermögenswerten von Frauen.
Abgeschlossenes Promotionsprojekt
Independent Women. Formen der Selbstständigkeit von wirtschaftlichen Akteurinnen im ältesten Notariatsregister von Montpellier mit einem Ausblick auf die Entwicklungen im 14. Jahrhundert bis zur Ankunft der Pest
Frauen waren in allen Bereichen vertreten. Einzig im Gebiet der Wirtschaftsgeschichte schien es lange Zeit, als wären Frauen unterrepräsentiert gewesen. Die Notariatsregister aus dem 13. und 14. Jahrhundert verschiedener wirtschaftlich bedeutungsvollen Metropolen Südfrankreichs zeigen, dass sich Frauen selbstständig in der Wirtschaft bewegten.
Das Promotionsprojekt befasst sich mit der Untersuchung der Beteiligung von Frauen als Kreditgeberinnen, Schuldnerinnen und Entscheidungsträgerinnen in wirtschaftlichen Angelegenheiten Ende des 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts in Montpellier, einem der wichtigsten Wirtschaftszentren des mittelalterlichen Südfrankreichs. Obwohl die rechtlichen Bestimmungen im Spätmittelalter Frauen nur eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten erlaubten, ergaben erste Untersuchungen von Notariatsregistern, dass Frauen einen großen Anteil an den dortigen mittelalterlichen Kreditgeschäften hatten. In der Praxis des mittelalterlichen Wirtschaftens tauchen die Namen von Frauen als Vertragspartnerinnen, als Käuferinnen und als Erbinnen regelmäßig in den Quellen auf.
Ziel ist die Erarbeitung einer aussagekräftigen Mikrostudie zu den wirtschaftlichen Aktivitäten von Frauen unterschiedlicher sozialer Provenienz in einer mittelalterlichen Großstadt. In der eigens dafür geschaffenen Datenbank FEM (Les femmes dans l ́économie de Montpellier médiévale) werden Daten zu Frauen in der Kreditwirtschaft von Montpellier (Datum, Name, Familienstand, sozialer Status, Summe Vertragstransaktionen Geldbetrag) erfasst. Anhand dieser Zusammenstellung können die Befunde systematisch und auch quantitativ ausgewertet werden.