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Soziales

Ausschnitt aus dem Cover des Buches: Karitativer Kredit.
Tanja Skambraks – „Karitativer Kredit. Die Monti di Pietà, franziskanische Wirtschafts­ethik und städtische Sozialpolitik in Italien (15. und 16. Jahrhundert)“

Die Kreditwirtschaft basierte im Mittelalter auf einer christlichen Wirtschafts­ethik, vor allem auf den Ideen Nächstenliebe und Gemeinwohl. Inspiriert durch diese Ethik wurden im Italien des 15. Jahrhundert hunderte städtische Pfandleihhäuser gegründet. Diese „Berge der Barmherzigkeit“ (Monti di Pietà) genannten Institute vergaben günstige Kleinkredite an Handwerker, Tagelöhner und kleine Händler und boten zudem Geldanlagen und Bankenservices an. Tanja Skambraks unter­sucht in ihrem Werk die Geschichte dieser Pfandleihanstalten und ihre wirtschafts­ethischen Grundlagen im 15. und 16. Jahrhundert.  Die Studie zeigt, dass Mikrokredite keine Erfindung der Moderne sind und befasst sich mit der Idee einer moralischen Ökonomie mit hoher Relevanz für die Gegenwart.

Ausschnitt aus dem Cover des Magazins der deutschen Forschungsgesellschaft.
„Berge der Barmherzigkeit“ – Tanja Skambraks und Annette Kehnel über frühe Formen nachhaltigen Handelns (forschung, 3–4/2022)

In ihrem Beitrag „Berge der Barmherzigkeit“ verweisen Tanja Skambraks und Annette Kehnel auf den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, der als Gründer der Grameen Bank mit der Verleihung von Mikrokrediten als „Bankier der Armen“ bekannt geworden ist. Yunus selbst sieht Mikrokredite als Schlüssel für eine „Welt ohne Armut“. „Doch der Mikrofinanz­gedanke hat schon im Wirtschafts­leben des Mittelalters eine wichtige Rolle gespielt“ – so Tanja Skambraks und Annette Kehnel, die zeigen, dass bereits im Spätmittelalter die Verlierer des Wirtschafts­wachstums unter anderem durch gut organisierte Pfandleihbanken aufgefangen wurden. Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie im verlinkten Beitrag!