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Team

Dr. des. Verena Weller

Dr. des. Verena Weller

Akademische Mitarbeiterin und Fach­studien­beratung Geschichte Lehr­amt (B.Ed., M.Ed.: Nachnamen S-Z)
Universität Mannheim
Lehr­stuhl für Mittelalterliche Geschichte
L 7, 7 – Raum 108
68161 Mannheim
Sprechstunde:
nach Vereinbarung, Anfrage per E-Mail

Zur Person

  • Biografie

    Dr. des. Verena Weller ist seit 2020 als wissenschaft­liche Mitarbeiterin am Lehr­stuhl für Mittelalterliche Geschichte tätig und war 2021 unter anderem im DFG-Projekt „Kleinkredit und Markt­teilhabe" beschäftigt. Seit Februar 2025 arbeitet sie zudem als Postdoctoral Research Fellow im ERC-Projekt „PatriFem. Charting Female Property and Patrimonial Rights in Law and Practice Across Western Europe (12th-16th Centuries)" (Leitung: Prof. Dr. Denise Bezzina), das an der Universität Genua (Italien) angesiedelt ist. In diesem Rahmen konzentriert sich ihre Forschung insbesondere auf Städte im heutigen Südfrankreich, wie Marseille, sowie auf den deutschsprach­igen Raum, etwa Speyer und Wien. Im Herbst-/Wintersemester 2025 ist sie zudem als Gast­wissenschaft­lerin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien tätig.

    Im April 2024 schloss sie ihre von der Friedrich-Ebert-Stiftung geförderte Promotion erfolgreich ab.  Ihr Studium der Geschichte und Romanistik absolvierte sie von 2013 bis 2019 an den Universitäten Mannheim, Paris-Sorbonne IV und Umeå.

  • Laufende Forschungs­projekte

    ERC-Projekt „PatriFem“ (Universität Genua) zu weiblichen Eigentumsrechten

    Ab Mitte des 12. Jahrhunderts schränkten Gesetze in Europa zunehmend die wirtschaft­liche Handlungs­fähigkeit von Frauen ein, was ihre finanz­ielle Unabhängigkeit stark beeinträchtigte. Dieser Trend setzte sich bis in die Frühe Neuzeit fort. Die Ursachen bleiben unklar. Das ERC-geförderte Projekt PatriFem unter­sucht Frankreich, den deutschsprach­igen Raum sowie Italien und analysiert rechtliche, sozio­ökonomische und politische Faktoren. Zudem werden umfangreiche Archivquellen ausgewertet, um die Entstehung und regionale Unter­schiede dieser Gesetze besser zu verstehen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://cordis.europa.eu/project/id/101126116.

    Packaging before Plastics. Inspirations from History.

    Im Rahmen des Projekts „Packaging before Plastics. Inspirations from History“, das von InnoMa gefördert wird, sollen die Studierenden Kompetenzen, wie audiovisuelle Kommunikation oder das Schneiden von Videos, in Verbindung mit dem Thema „vormoderne Verpackungen“ erlernen. Die inhaltlichen Grundlagen werden mittels im Vorfeld erstellter Kurzvideos erworben. Das Ergebnis der Lehr­veranstaltung ist eine Homepage zum Thema vormoderne Verpackungen, auf welcher die Inhalte in unter­schiedlichen Formaten (Kurzvideos, social-media-posts, schriftliche Ausarbeitungen) dargestellt werden.

    Female Economy – Gender and Inventories in the Middle Ages

    Gefördert durch die Universität Mannheim und ursprünglich zur Förderung im Rahmen der Programmlinie Research Seed Capital (RiSC) des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg ausgewählt (Gesamt: 40.270 Euro).

    Das Forschungs­projekt unter­sucht Haushalts­inventare aus Montpellier, Marseille, Perpignan und Bologna vom 13. bis 15. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um Besitzverzeichnisse, die nach dem Tod von den Hinterbliebenen bei einem Notar schriftlich festgehalten wurden. Erstaunlich oft geschah dies auf Initiative der Ehefrau. Daher bietet diese Quellengattung bisher nur selten beleuchtete Einblicke in die Strategien wirtschaft­licher Absicherung für die Zeit der Witwenschaft. Über­dies erlauben die Inventare oft eine ungewöhnlich konkrete Feststellung von Vermögenswerten von Frauen.

  • Abgeschlossenes Promotions­projekt

    Independent Women. Formen der Selbstständigkeit von wirtschaft­lichen Akteurinnen im ältesten Notariatsregister von Montpellier mit einem Ausblick auf die Entwicklungen im 14. Jahrhundert bis zur Ankunft der Pest

    Frauen waren in allen Bereichen vertreten. Einzig im Gebiet der Wirtschafts­geschichte schien es lange Zeit, als wären Frauen unter­repräsentiert gewesen. Die Notariatsregister aus dem 13. und 14. Jahrhundert verschiedener wirtschaft­lich bedeutungs­vollen Metropolen Südfrankreichs zeigen, dass sich Frauen selbstständig in der Wirtschaft bewegten.

    Das Promotions­projekt befasst sich mit der Unter­suchung der Beteiligung von Frauen als Kreditgeberinnen, Schuldnerinnen und Entscheidungs­trägerinnen in wirtschaft­lichen Angelegenheiten Ende des 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts in Montpellier, einem der wichtigsten Wirtschafts­zentren des mittelalterlichen Südfrankreichs. Obwohl die rechtlichen Bestimmungen im Spätmittelalter Frauen nur eingeschränkte Handlungs­möglichkeiten erlaubten, ergaben erste Unter­suchungen von Notariatsregistern, dass Frauen einen großen Anteil an den dortigen mittelalterlichen Kreditgeschäften hatten. In der Praxis des mittelalterlichen Wirtschaft­ens tauchen die Namen von Frauen als Vertrags­partner­innen, als Käuferinnen und als Erbinnen regelmäßig in den Quellen auf. 

    Ziel ist die Erarbeitung einer aussagekräftigen Mikrostudie zu den wirtschaft­lichen Aktivitäten von Frauen unter­schiedlicher sozialer Provenienz in einer mittelalterlichen Großstadt. In der eigens dafür geschaffenen Datenbank FEM (Les femmes dans l ́économie de Montpellier médiévale) werden Daten zu Frauen in der Kreditwirtschaft von Montpellier (Datum, Name, Familienstand, sozialer Status, Summe Vertragstrans­aktionen Geldbetrag) erfasst. Anhand dieser Zusammenstellung können die Befunde systematisch und auch quanti­tativ ausgewertet werden.

Veröffentlichungen

  • Monographien

    • Verena Weller, Frauen auf den Finanz­märkten. Eine Fallstudie aus Montpellier im späten 13. Jahrhundert, Paderborn 2026. (erscheint im Herbst 2026)
  • Herausgeberschaften

    • Michael Adelsberger/Lena Liznerski/Lienhard Thaler/Verena Weller, Money in kind? Dealing with monetary and in-kind values in the preindustrial era, Stuttgart 2026. (im Publikations­prozess)
  • Aufsätze

    • Verena Weller, Levels of female involvement in documentation processes in religious, semi-religious and secular contexts (13th and 14th centuries), in: Sylvie Duval (Hg.), Female Handwriting, Paris 2026. (im Publikations­prozess)
    • Verena Weller, ´Que negun al lufisci de notaria en la vila de Montpeylier non sie receuput si non era natz en aquela mezeussa vila o els barris.´ Individual aspects in notarial practice in Montpellier, 13th and 14th centuries, in: Max Grund/Marie Jäcker/Gerald Schwedler (Hg.), Innerstädtischer Wissenstrans­fer in seriellen Quellen. Verwaltung, Alltag und Gesellschaft in spätmittelalterlichen Kommunen Europas, Kiel 2025. (im Publikations­prozess)
    • Verena Weller, Une femme face au veuvage : l'exemple d'Agnès Vézian à Montpellier au 13e siècle, in: Études Héraultaises 62 (2024), S. 37–44.
    • Julia Kevric/Selma Korbach/Verena Weller, Stockfisch, Honig, Gänsefleisch und Safran. Studie zur Ernährung der Kirchheimer Nonnen nach dem Rechnungs­buch der Barbara von Speyer (1481–85), in: Mannheim Working Papers 3 (2022), S. 1–19.
    • Annette Kehnel/Selma Korbach/Maria-Magdalena Rückert/Verena Weller, Das Kirchheimer Rechnungs­buch der Barbara von Speyer (1478 – 1486): Auswahltrans­kription Hauptstaats­archiv Stuttgart A 493 Bü 1, in: Mannheim Working Papers 3 (2022), S. 1–180.
  • Rezensionen

    • Verena Weller, Rezension zu: Mattia C. Chiriatti/Carmen Trillo San José (Hg.), In and Out of the City. Female Environments, Relations and Dynamics of Space (400–1500), Paderborn 2025, in: Continuity and Change 2025, S. 1–3.