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Selbst- und Feedback-Effekte in sozialen Medien: Welche Wirkungen haben politische Äußerungen auf die sich äußernden Nutzer*innen?

Das Projekt konzeptioniert theoretisch und unter­sucht empirisch, wie sich eigene politische Äußerungen und die damit verbundene Elaboration in sozialen Medien auf die Nutzer*innen selbst auswirken (Selbst-Effekte) und welche Rolle dabei erwartetes und erhaltenes Feedback anderer Nutzer*innen spielen (Feedback-Effekte). Denn soziale Medien geben Nutzer*innen Handlungs­mächtigkeit. Sie können sich mit eigenen Inhalten beteiligen und damit nicht nur andere zu beeinflussen suchen, sondern auch ihren persönlichen Standpunkt zu konkreten Themen entwickeln und ihre Position als Bürger*innen finden. Die Unter­suchung von Selbst- und Feedback-Effekten ist deshalb für das Verständnis von Prozessen der politischen Einstellungs­bildung, Selbstpositionierung und Selbstmobilisierung hochrelevant.

Das Projekt ergänzt die bestehende Forschung zu Selbst- und Feedback-Effekten um drei wesentliche Aspekte:

  1. Es integriert bislang getrennte Forschungs­stränge, indem es Selbst- und Feedback-Effekte auf die demokratierelevanten Outcome-Variablen (a) politisches Selbstkonzept der Sender*innen, (b) Einstellungen der Sender*innen gegenüber politischen Themen und (c) auf weitere Beteiligung der Sender*innen in Online-Interaktionen unter­sucht.
  2. Das Projekt schaut nicht nur auf kurz-, sondern auch auf mittel- und längerfristige Selbst- und Feedback-Effekte politischer Äußerungen in sozialen Medien.
  3. Das Projekt unter­sucht, wie Selbst- und Feedback-Effekte zusammenspielen.

Empirisch leistet das Projekt zwei zentrale Innovationen:

  1. Es kombiniert eine Experience Sampling Studie mit experimentellen Studien. So werden zum einen politische Äußerungen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen, erhaltenes Feedback und Selbst- und Feedback-Effekte auf die Teilnehmer*innen extern valide gemessen. Zum anderen werden Selbst- und Feedback-Effekte intern valide und mit Rückschluss auf Kausalitäten geprüft.
  2. Durch einen längsschnittlichen Ansatz wird abgebildet, dass sozialen Medien im Alltag nicht nur einmalig, sondern wiederholt für politische Äußerungen genutzt werden. Dies ermöglicht die Erfassung von kumulativen Selbst- und Feedback-Effekten und eine Über­prüfung der Stabilität und Langfristigkeit der Effekte.

Beteiligte

Prof. Dr. Teresa Naab, Universität Mannheim

PD Dr. Anna Schnauber-Stockmann, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Förderung durch die DFG

Projektlaufzeit

Februar 2025 bis Januar 2028