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Studierenden­projekte MAKuWi

Im Rahmen des Projektmoduls im MAKuWi Philosophie haben Studierende die Möglichkeit, ein selbstgewähltes philosophisches Projekt über zwei Semester hinweg zu konzipieren, planen, vorzubereiten und schließlich umzusetzen. Auf dieser Seite präsentieren die Studierenden ihre fertigen Projekte.


Projektvideos aus dem Projektmodul 2020

Das Jahr 2020 hielt für alle eine unerwartete Wendung bereit, sodass aus vor-Ort-Seminaren Online-Treffen wurden und aus einem Live-Event digitale Einzel­projekte. Was allerdings geblieben ist, ist das Ziel der Teilnehmer, Philosophie greifbar und für jeden zugänglich zu machen. Unter dem Leitbegriff der Nachhaltigkeit im Kontext verschiedener Dimensionen wie Umwelt, Gesellschaft und Individuum sind so drei individuelle Kurzfilme entstanden, welche jeweils ein philosophisch relevantes Thema näher untersuchen und den Bogen zwischen philosophischer Theorie und aktuellen Praxisthemen spannen.


Ethik in Zeiten der Krise

von Ann-Kathin Nebe

Die COVID-19-Pandemie hat die Welt auf den Kopf gestellt. Auf die ein oder andere Weise musste sich jeder mit den Risiken, eingeleiteten Maßnahmen und Folgen der Pandemie auseinandersetzen. Und plötzlich waren alle Menschen der Philosophie ganz nah und mussten sich mit fundamentalen ethischen Fragen auseinandersetzen: Was muss ich zum Wohle aller tun? Welchen Wert hat meine freie Entfaltung in einem größeren gesellschaft­lichen Kontext? Wonach strebe ich noch, wenn große Teile des beruflichen und privaten Tuns sich vom einen auf den anderen Tag radikal verändern? Was bedeutet es eigentlich, „ein gutes Leben“ zu führen?

In ihrem Video Ethik in Zeiten der Krise betrachtet die Master­studentin Ann-Kathrin Nebe anhand einer fiktiven Persona alltägliche ethische Dilemmata und geht der Frage auf den Grund, wie grundständige philosophische Theorien, erläutert von Lehr­enden des Fach­bereichs, auf Mikro-Entscheidungen im Alltag übertragen werden könnten. Dies hat zum Ziel, fundierte Denkanstöße in ethisch kritischen Entscheidungs­situationen zu liefern und damit die Philosophie als eine Wissenschaft anzuerkennen, die über die bloße Theorie hinausgeht und langfristig einen hohen Stellenwert für die Gesellschaft und das Individuum einnimmt.


Biodiversität und Ethik

von Fynn Arvid Ackenhausen

Der Biodiversitätsverlust ist neben dem Klimawandel eine der größten ökologischen Herausforderungen der Gegenwart. Doch ist der Verlust von biologischer Vielfalt ethisch überhaupt relevant und inwieweit liegt es eigentlich in der Verantwortung der Menschen dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken?

Diesen Fragen geht der Master­student Fynn Arvid Ackenhausen in seinem Video „Biodiversität und Ethik“ nach. Dafür wird zunächst als Fallbeispiel auf das Aussterben und die Wiederansiedlung freilebender Wisente in Deutschland eingegangen. Im nächsten Schritt erfolgen eine Generalisierung dieses Fallbeispiels und eine Erläuterung des Phänomens des Biodiversitätsverlustes. Anschließend werden die klassischen Ansätze der Umweltethik aufgezeigt und im Rahmen einer ethischen Betrachtung auf den Biodiversitätsbegriff bezogen. Schließlich wird auf potentielle Konflikte bei der Bewahrung von Biodiversität in der Praxis eingegangen. Die beiden Experten Kaja Heising, M.Sc. (Wissenschaft­liche Koordinatorin bei Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.) und Prof. Dr. Konrad Ott (Lehr­stuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) bereichern das Video mit Ausführungen aus Theorie und Praxis.


Warum muss Armut bekämpft werden?

von Marco Liebscher

Armut ist eines der großen Probleme, mit denen die Menschen schon immer zu kämpfen hatten. Es würde wohl auch niemand bestreiten, dass der Kampf gegen Armut eine gute Sache ist – aber warum ist das so? Wer dieser Frage hartnäckig auf den Grund gehen möchte, wird schnell feststellen, dass die Antwort nicht ganz so offensichtlich ist wie sie zuerst scheint.

In seinem Videobeitrag „Warum muss Armut bekämpft werden?“ untersucht Marco Liebscher mit Hilfe der Anerkennungs­theorie von Axel Honneth die Multidimensionalität des Phänomens Armut aus sozialphilosophischer Sicht. Dabei wird unter anderem erklärt, was Anerkennung mit Selbstbewusstsein zu tun hat, warum Hegel dabei eine große Rolle spielt und nicht zuletzt, wieso der Kampf gegen Armut unsere moralische Pflicht ist. Armutsforscher und Philosoph Gottfried Schweiger von der Universität Salzburg erläutert außerdem, wie Armut und soziale Anerkennung zusammenhängen – und warum wir eventuell ein Umdenken brauchen werden, wenn wir eine moralische Gesellschaft sein möchten.