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Was können wir wissen?

Eine Auseinandersetzung mit der skeptischen Herausforderung

Öffentlicher Vortrag am Welttag der Philosophie. Mit einem Grußwort von Prorektorin Prof. Dr. Annette Kehnel

Anlässlich des UNESCO Welttags der Philosophie lud das Philosophische Seminar der Universität Mannheim zu einem öffentlichen Abendvortrag von Herrn Prof. Dr. Gerhard Ernst am Donnerstag, den 16. November 2023, in die Aula des Mannheimer Schlosses und auf ZOOM ein. Im Anschluss fand ein Empfang in den „Katakomben“ des Mannheimer Schlosses statt.

Information zu Vortrag und Person

Die Frage, was wir wissen können, ist eine der grundlegenden Fragen der Philosophie. Sie gewinnt ihren Reiz dadurch, dass es sehr einfache und schwer zu widerlegende Argumente gibt, die zu zeigen scheinen, dass wir (so gut wie) nichts wissen können. Man spricht hier von der „skeptischen Herausforderung“. Zwei Formen dieser Herausforderung sind dabei von zentraler Bedeutung, nämlich die sogenannte agrippinische Skepsis (nach dem antiken Philosophen Agrippa benannt) und die cartesische Skepsis (benannt nach René Descartes).

In diesem Vortrag werden die beiden Formen der Skepsis zunächst vorgestellt und näher untersucht. Es zeigt sich, dass eine Auseinandersetzung mit der skeptischen Herausforderung eine Analyse davon verlangt, was mit „Wissen“ eigentlich gemeint ist. Auf der Grundlage eines kurzen Durchgangs durch die moderne Diskussion um den Wissensbegriff wird schließlich ein Vorschlag zur Überwindung der Skepsis formuliert. Diese Überlegungen sind zunächst einmal für ein besseres Verständnis von uns selbst und von unserem Platz in der Welt von Belang. Sie werfen aber auch Licht auf eine immer wieder in den Raum gestellte (irrationale) Skepsis in Bezug auf die Medien und die Wissenschaft.

Prof. Dr. Gerhard Ernst, 1971 in Landau in der Pfalz geboren, hat Philosophie, Logik und Wissenschafts­theorie sowie Physik an der Universität Kaiserslautern (1989-1991), der Hochschule für Philosophie S.J. München (1991-1995) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (1991-2000) studiert. Nach der Promotion im Fach Philosophie (2001) und Habilitationen in den Fächern Philosophie sowie Logik und Wissenschafts­theorie (2004) an der LMU München folgten in den Jahren 2005 bis 2008 Lehr­stuhl­vertretungen an den Universitäten Göttingen, Aachen, Hamburg und Magdeburg, bevor Gerhard Ernst 2008 auf eine Professur für Geschichte der Philosophie und praktische Philosophie an der Universität Stuttgart berufen wurde. Seit 2012 ist er Professor für Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gerhard Ernst ist Preisträger des Wolfgang-Stegmüller-Preises der Gesellschaft für analytische Philosophie (2003), war von 2018 bis 2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und ist seit 2010 Mitherausgeber der Zeitschrift für philosophische Forschung. Seine Forschungs­schwerpunkte umfassen sowohl Themen der Theoretischen Philosophie (vor allem Er­kenntnistheorie, philosophische Methodologie und Wissenschafts­theorie) und der Praktischen Philosophie (vor allem Metaethik und Grundlagen der normativen Ethik, insbesondere die Relativismus­problematik) als auch Themen der Geschichte der Philosophie (vor allem die „Ordinary Language Philosophy“ sowie Wittgenstein und Goodman).

Der UNESCO Welttag der Philosophie wird weltweit am dritten Donnerstag im November begangen. Er soll die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf philosophische Fragen und auf die Philosophie als Disziplin lenken.