Marc Andree Weber ist seit Herbst 2018 Akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie/
In den Jahren 2022 und 2023 war er als Vertretungsprofessor für Theoretische Philosophie tätig, zunächst ein Semester lang an der Uni Heidelberg und anschließend für zwei Semester an der Uni Hamburg. Vor seiner Zeit in Mannheim lehrte er am University College der Universität Freiburg und arbeitete in interdisziplinären Forschungsprojekten zum vernünftigen Umgang mit unscharfen Grenzen und zu tiefen Meinungsverschiedenheiten.
Marc Andree Weber hat in Heidelberg und Melbourne Mathematik und Philosophie studiert, wurde 2011 mit einer Arbeit zur transtemporalen Identität von Personen promoviert und 2019 mit einer Arbeit zur epistemischen Signifikanz von Meinungsverschiedenheiten habilitiert (eine einfache Einführung in die Thematik ist hier).
Seine Forschungsinteressen erstrecken sich auf alle Bereiche der theoretischen Philosophie, wobei insbesondere die Metaphysik und die Erkenntnistheorie eine besondere Faszination auf ihn ausüben. Am intensivsten hat er sich bislang beschäftigt mit der Metaphysik von Personen, dem Phänomen der Vagheit, den erkenntnistheoretischen Problemen von Meinungsverschiedenheiten und den Normen der Überzeugungsbildung.
In der Lehre widmet sich Marc Andree Weber immer wieder auch Themen, die über seine Forschungsbereiche hinausgehen, und bietet beispielsweise regelmäßig Veranstaltungen zur politischen Philosophie, zur Logik und zur Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts an.
Bücher
- [2019a] Meinungsverschiedenheiten. Eine erkenntnistheoretische Analyse. Frankfurt a.M.: Klostermann (Philosophische Abhandlungen, Bd. 118).
Rezensionen siehe
Deutsche Zeitschrift für Philosophie 68.6 (2020), 977–82.
Zeitschrift für philosophische Forschung 74.3 (2020), 477–81.
Widerspruch. Münchener Zeitschrift für Philosophie 69 (2020), 99–102.
- [2019b] Edmund L. Gettier: Is Justified True Belief Knowledge? / Ist wahre, gerechtfertigte Überzeugung Wissen? Übersetzung und Herausgabe gemeinsam mit Nadja-Mira Yolcu. Reclam.
- [2014] Die Zerlegung des Ichs. Über die Grundlagen personaler Identität. Münster: Mentis.
Ausgewählte Artikel
- [2024a] The Astute and the Kindly Ones. Epistemological Remarks on Disagreements in Politics and Law. Grazer Philosophische Studien 101.1, 1–27.
- [2024b] Lug und Selbstbetrug. Deutsche Zeitschrift für Philosophie 72.3, 323–343.
- [2023] Unknown Peers. International Journal of Philosophical Studies 31.3, 382–401. (geteilter 3. Platz beim PERITIA Essay Prize 2023)
- [2022] Conciliatory Views on Peer Disagreement and the Order of Evidence Acquisition. Kriterion 36.1, 33–50.
- [2021a] Sind Gedankenexperimente in der praktischen Philosophie besonders? Zeitschrift für Praktische Philosophie 8.2, 247–276.
- [2019c] “The Relevance of Philosophical Theories of Vagueness to Legal Interpretation.” Tomsk State University Journal of Philosophy, Sociology and Political Science 48, 212–24.
- [2017a] „Epistemic Peerhood, Likelihood, and Equal Weight.“ Logos & Episteme 8.3, 307–44.
- [2017b] „Armchair Disagreement.“ Metaphilosophy 48.4, 527–49.
- [2017c] „Die Aussagekraft wirklichkeitsferner Gedankenexperimente für Theorien personaler Identität.“ In: A. Oberprantacher und A. Siegetsleitner (Hrsg.), Mensch sein – Fundament, Imperativ oder Floskel? Beiträge zum 10. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie (pp. 493–503). Innsbruck: IUP.
- [2017d] „Zwölf Antworten auf Williams' Paradox.“ Zeitschrift für philosophische Forschung 71.1, 128–54.
- [2016] „The Non-Conservativeness of Legal Definitions.“ In: G. Keil and R. Poscher (Hrsg.), Vagueness and Law. Philosophical and Legal Perspectives (pp. 189–203). Oxford: OUP.
- [2015] „Baker's First-person Perspectives: They Are Not What They Seem.“ Phenomenology and Mind 7, 158–68.
- [2013a] „Die Irrelevanz personaler Identität für praktische Belange.“ In: G. Gasser and M. Schmidhuber (Hrsg.), Personale Identität, Narrativität und Praktische Rationalität (pp. 313–35). Münster: Mentis.
- [2013b] „Interrelations and Dissimilarities Between Distinct Approaches to Ontic Vagueness.“ Metaphysica 14.2, 181–95.