Digilog@bw – Digitalisierung im Dialog
Der interdisziplinäre Forschungsverbund Digilog@bw untersucht den Einfluss der Digitalisierung auf den Menschen und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen. Ziel ist es, verbesserte Grundlagen dafür zu schaffen, den digitalen Wandel technisch und politisch positiv zum Wohl des Menschen zu gestalten. Projektpartner aus den Geistes-, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften kooperieren dazu in drei Bereichen, die sich mit zentralen Themen der Digitalisierung jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen: Autonomie, Wissen und Partizipation.
Das Team am Lehrstuhl für Germanistische Linguistik arbeitet schwerpunktmäßig zu interaktiven Aushandlung von Glaubwürdigkeit und zu Leitlinien der Qualitätsbewertung und Qualitätssicherung. Dabei werden Theorien und Methoden aus Diskurslinguistik, Interaktionslinguistik und Korpuslinguistik kombiniert.
Am Beispiel der Online-Enzyklopädie Wikipedia untersuchen wir, wie Fragen der Qualität, Glaubwürdigkeit und Neutralität von Informationen und deren Quellen ausgehandelt werden, welche Leitlinien und Konventionen es für die Qualitätssicherung gibt und wie diese in den Diskussionen argumentativ eingesetzt werden. Dabei analysieren wir nicht nur sprachliche Muster in Artikeln und in den Diskussionsbereichen, sondern auch den Einsatz multimodaler Ressourcen (z.B. Bilddateien). Ein Fokus liegt auf der Untersuchung von Genderaspekten: Wie werden Frauen in enzyklopädischen Artikeln dargestellt? Wie schlägt sich die Debatte um geschlechtergerechte Sprache in der Wikipedia nieder? Um die genannten Fragestellungen und Themen zu bearbeiten, werden Methoden aus dem Bereich der Text- und Diskursanalyse sowie der Korpuslinguistik und Digital Methods eingesetzt. Die Datenbasis für die Anwendung der korpuslinguistischen Methoden sind die Wikipedia-Korpusfamilie des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache IDS und dort die Teilkorpora zu Artikeln, Artikeldiskussionen und Löschdiskussionen in neun verschiedenen Sprachen.
Blogbeiträge
Publikationen mit Projektbezug
Bröcher, L., Gredel, E., Schelenz, L. & Kortendiek, B. (2023). Vorwort: Digitale Transformation und Gender Bias, in: GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 15(1), S. 7–10.
Bröcher, L., Gredel, E., Schelenz, L. & Kortendiek, B. (Hrsg.) (2023). Digitale Transformation und Gender Bias, in: GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 15(1), (Heftschwerpunkt 1/
2023). Gredel, E., Bröcher, L. & Storrer, A. (2022). Wikilog@bw: Linguistische Analysen zum Gender Bias in der Online-Enzyklopädie Wikipedia, in: Kämper, H. & Plewnia, A. (Hrsg.): Sprache in Politik und Gesellschaft: Perspektiven und Zugänge. Berlin, Boston: De Gruyter, S. 319–322.
Gredel, E. & Flinz, C. (2020). Morphosyntax im deutsch-italienischen Vergleich: Kontrastive Fallstudie zu Wortbildungsprodukten und deren diskursiven Funktionen in der internetbasierten Kommunikation der Online-Enzyklopädie Wikipedia, in: Deutsche Sprache 3/
2020, S. 193–209. Gredel, E. (2020). Wikipedisierung des Journalismus? Zur Kritik der Online-Nutzung durch Journalisten, in: Bucher, H.-J. (Hrsg.): Medienkritik zwischen ideologischer Instrumentalisierung und kritischer Aufklärung. Köln: Herbert von Halem Verlag, S. 168–187.
Gredel, E. (2019). Digitale Diskursanalysen: Das Beispiel Wikipedia, in: Lobin, H., Marx, K. & Schmidt, A. (Hrsg.): Deutsch in Sozialen Medien. Jahrbuch des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache Mannheim 2019. Berlin, Boston: De Gruyter, S. 247–264.
Gredel, E., Herzberg, L. & Storrer, A. (2018). Linguistische Wikipedistik, in: Zeitschrift für germanistische Linguistik: ZGL, 46(3), S. 480–493.
Vorträge mit Projektbezug
17.11.2020 (Eva Gredel & Leonie Bröcher):
Wikilog@bw. Geschlechtergerechte Sprache in der Wikipedia.2. Forschungskolloquium digilog@bw, digital über ZOOM.
09.03.2021 (Eva Gredel & Leonie Bröcher):
Wikilog@bw: Linguistische Analysen zum Gender Bias in der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Präsentation auf der Projektmesse der 57. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, 09.–11. März 2021, digital über ZOOM. Folien als Handzettel.
Kontakt
Prof. Dr. Angelika Storrer | |
Prof. Dr. Eva Gredel (assoziiert, seit Januar 2021 Professur an der Universität Duisburg-Essen) | |
Dr. Leonie Bröcher |