„Was Bilder wissen. Bildmedien und Ökonomie“
Dass Bilder bzw. Medien es zulassen, Wissen über ihren historischen, gesellschaftlichen und diskursiven Kontext zu rekonstruieren, ist längst zu einem Gemeinplatz der Forschung geworden. Ebenfalls unumstritten ist auch, dass dieses Wissen einem diachronen Wandlungsprozess unterliegt und dass es ästhetisch geformt ist. Geht man von diesen Beobachtungen aus, erscheint es lohnenswert, im Rahmen multimodaler Diskursanalysen gesellschaftlich gewichtige Diskursfelder (Ökonomie, Politik, Theologie) hinsichtlich etablierter Wissensbestände, diskursiver Dynamiken und für die Ästhetik relevanter Inszenierungsstrategien zu untersuchen.
Welche Perspektive nehmen jedoch Bild-, Sprach-, Medien- und Literaturwissenschaft in der Darstellung und Erforschung ökonomischer Zusammenhänge ein? Die Hypothese, die als Ausgangspunkt der Tagung fungiert, ist, dass Bildmedien im Hinblick auf die Thematisierung ökonomischer Zusammenhänge drei verschiedene Perspektiven offenbaren. Aus dieser perspektivischen Dreiteilung ergibt sich, dass den Bild-, Medien- und Literaturwissenschaften – wohlgemerkt: zusätzlich zu den Untersuchungen über sozio-ökonomische Produktionsbedingungen und Vermarktungsstrategien von Bildmedien – ebenfalls drei unterschiedliche Blickwinkel zur Erforschung des ökonomischen Gehalts von Bildmedien zur Verfügung stehen.