Grischa Sutterer war Doktorand am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte. Er studierte Geschichtswissenschaft und Soziologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Darüber hinaus war er als freier Mitarbeiter bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg tätig. Nach Abschluss des Studiums absolvierte er ein Praktikum am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Seit August 2018 ist er Mitglied des internationalen Promotionskollegs „Sicherheit und Entwicklung im 21. Jahrhundert“ der Konrad Adenauer Stiftung. Seit dem Sommersemester 2023 arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Krieg ohne Gesellschaft. Private Security Companies und die Etablierung des postkolonialen Staatensystems, 1956 – 1986
Die Bezeichnung Private Security Companies (PSC) beschreibt einen privatwirtschaftlich strukturierten Personenzusammenhang, der im Rahmen einer staatlich-privaten Kooperation bestimmte Funktionen der Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols übernimmt. Private Militärdienstleister treten erstmals in den 1960ern auf, expandieren seitdem kontinuierlich sowohl in ihrer Anzahl als auch beim Personal, welches nahezu ausschließlich aus ehemaligen Soldaten besteht. Die historische Untersuchung des Entstehungs- und Verbreitungskontextes der PSCs definiert das Erkenntnisinteresse dieses Dissertationsprojektes. Die Funktion der PSCs als heuristische Sonde der Analyse verweist auf eine grundlegende Neukonfiguration des Verhältnisses zwischen Staatlichkeit, transnationalen Verflechtungen und militärischer Organisation in einer postkolonialen Welt. So soll diese Arbeit im Sinne des vom Historiker Hans Günter Hockerts konzipierten problemgeschichtlichen Ansatzes die Erschließung der historischen Wurzeln einer aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderung, „der Vorgeschichte unserer Gegenwart“, ermöglichen.