Zur Person
Jens Hansche ist Doktorand am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Mannheim. Er studierte Geschichte und Politikwissenschaften an den Universitäten Mannheim und Heidelberg. Seit September 2018 ist er Mitarbeiter im Stadtarchiv Freudenstadt (50%) und befasst sich dort u.a. mit der Verzeichnung des für die Dissertation relevanten Quellenbestandes.
Promotionsprojekt
Vom kleinen Schwarzwaldstädtchen zum internationalen Kurort. Die Entwicklung Freudenstadts zur Kurstadt im Spiegel moderner Transformationsprozesse (1880 – 1914)
Die Entwicklung der auf 740 Meter Höhenlage im nördlichen Schwarzwald gelegenen Gemeinde Freudenstadt von einem kleinen Bergwerks– und Forstwirtschaftsstädtchen hin zu einem international angesehenen Kurort zwischen etwa 1880 bis 1910/
14 stellt den wohl nachhaltigsten und auch einschneidetsten Transformationsprozess in der Geschichte dieser Stadt dar. Wie konnte sich diese aber innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten zu einem international angesehenen Kurort entwickeln? Inwieweit können gesellschaftliche und kulturelle Transformationsprozesse der Moderne anhand einer solchen Entwicklung beobachtet werden? Welche Bedeutung haben dabei Strukturen, und welches Gewicht haben individuelle Entscheidungen und Handlungen? Es soll der Gang der Entwicklung, welche Freudenstadt in eine Kurstadt verwandelt hat, minutiös nachverfolgt und damit letztlich auch nachvollzogen werden, welche Bedeutung der (sich beschleunigende) Modernisierungsprozess für die Entwicklung des Tourismus einnahm und wie sich diese Entwicklung aus der Perspektive der Betroffenen vollzog. Den Entstehungsprozess der Institution „Höhenluftkurort“ am Beispiel Freudenstadts aufzuzeigen und diesen in größere historische Kontexte zu setzen, stellt dabei ein zentrales mikrohistorisches Erkenntnisinteresse dar. Es geht daher nicht zuletzt auch um eine Mikrogeschichte des (Kur-)Tourismus zur Zeit des Kaiserreichs.