Zur Person
Annick Benz ist Doktorandin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim. Sie studierte Geschichte, Germanistik und Ethik und Kulturphilosophie an den Universitäten Mannheim und Heidelberg. Von Mai 2021 bis Februar war die Freie Historikerin auch als Wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich IT (Webseitenpflege und EDV Mantainance) am Lehrstuhl tätig. Aktuell betreut sie den Twitter Accounts des Lehrstuhl. Von April bis Juli 2022 und April bis Juli 2024 vertrat sie zudem die Akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte.
Promotionsprojekt
„Gay Community und Mehrheitsgesellschaft im Rhein-Neckar Raum. Kollektive Identiät und Gesellschaftsentwürfe in den 1970er und 1980er Jahren.“
Betreuerin: Prof. Dr. Julia Angster
Im Zentrum des Dissertationsprojekts steht die westdeutsche Lesben- und Schwulenbewegung und ihre Rolle in den gesellschaftlichen und politischen Liberalisierungsprozessen der 1970er und 1980er Jahre. Das Dissertationsprojekt fragt dabei aus einer regionalgeschichtlichen und transnationalen Perspektive am Beispiel des Rhein-Neckar Raums mit einem intensiven Fokus auf die südwestlichen Großstädte Mannheim und Heidelberg, wie sich die „Gay Community“ abseits von Berlin als Zentrum der Lesben- und Schwulenbewegung als Kollektiv zu konstituierten versuchte und, vor dem Hintergrund von Ausgrenzung, Diskriminierung und Tabuisierung, eine eigene, „schwule“ und „lesbische“ Gruppenidentität aushandelte, die jetzt als transformative Kraft in den gesellschaftlichen Diskurs der Stadt eingebracht werden sollte. Wie und mit welchen Mitteln wurde die Kollektive Identität innerhalb und außerhalb der Bewegung verhandelt? Welche Schwierigkeiten und Konfliktfelder lassen sich identifizieren? Wo wurde diese Kollektive Identität in der Stadt selbst wirkmächtig und wie wirkte sie sich auf die Ordnungsvorstellungen der Stadtgesellschaften aus? Von besonderem Interesse ist in diesem Kontext der Einfluss, welche die Ideen und Strategien der „Gay Liberation“ in den USA auf die Identitätsbildung und ihrem Verständnis von Gesellschaft der Bewegung hatte, der spätestens ab Ende der 1970er Jahre auch in der Region selbst spürbar wird, und sie in ihrer Konsequenz in die „Mitte der Gesellschaft“ aufbrechen ließ. Methodisch verfolgt das Projekt dabei dem Ansatz der Neuen Ideengeschichte, die um eine transnationale Perspektive erweitert wird.
Stipendien
- Kurzzeitstipendium der Landesgraduiertenförderung (September – Dezember 2019)
Forschungsschwerpunkte
- Queere Geschichte aus regionaler, nationaler und globaler Perspektive
- Frauen- und Geschlechtergeschichte
- Die Geschichte sozialer Bewegungen aus regionaler und globaler Perspektive
- Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust
- Deutsche und amerikanische Zeitgeschichte
Lehre
Übungen
- „Von Stonewall bis zur „Ehe für Alle“ – Queere Emanzipationsgeschichte von den 1970er Jahren bis Heute“, FFS 2022
- „Die AIDS-Krise in Westdeutschland in den 1980er und 1900er Jahren“, FSS 2024
Vorträge
- Vortrag „Schwule Männer in Karlsruhe und Baden“ im Rahmen der Veranstaltung „Queerer Geschichte(n) in Karlsruhe & Baden“ am 15.05.2024
- Vortrag zu „Maria Mandel, Widerstandskämpferin und KPD-Funktionärin“ und Moderation der Veranstaltung „Ich bin e Vernema Fraa“ im Rahmen der Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Viernheimer Originale“ am 14.März 2024
- Vortrag zum Promotionsprojekt „Gay Community und Mehrheitsgesellschaft im Rhein-Neckar Raum. Kollektive Identität und Gesellschaftsentwürfe in den 1970er und 1980er Jahren“ beim „Runder Tisch“ der Stadt Heidelberg.
Mitgliedschaften
- Projektgruppe „Stolpersteine zu den NS-Verfolgten aus dem Rotlichtbezirk Gutemannstrasse in Mannheim“
Ankündigungen und Neuigkeiten
- Vortrag „Schwule Männer in Karlsruhe und Baden“ im Rahmen der Veranstaltung „Queerer Geschichte(n) in Karlsruhe & Baden“ am 15.05.2024
„Wie lebten queere Menschen früher? Welche Auf- und Umbrüche kennzeichneten ihre Geschichte? Und welche Spuren hinterließen Sie in Karlsruhe und Baden?“ Mit diesen Fragen beschäftigte sich Annick Benz in ihrem Vortrag „Schwule Männer in Baden“ zum 40. Jubiläum des ersten CSD in Karlsruhe. Die Veranstaltung fand im Rahmen des TIL-Festivals 2024 im Triangle Open Space am Kronenplatz in Karlsruhe statt und wurde gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.