Frank Kell ist Doktorand am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim. In seinem Promotionsprojekt beschäftigt er sich mit dem Wandel von Gesellschaftsvorstellungen in Ostdeutschland nach 1989/90. Er studierte Geschichte und Philosophie an den Universitäten Dresden, Heidelberg und Mannheim. Seit Februar 2019 ist er in der Geschäftsstelle des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig.
Aufruhr in Ostdeutschland. Die „Wende“ und die Erosion der arbeiterlichen Gesellschaft, 1989/90-2004
Das Promotionsprojekt untersucht die Transformation Ostdeutschlands nach 1989/90 auf einer ideen- und gesellschaftsgeschichtlichen Ebene. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Gesellschaftsvorstellungen ostdeutscher Akteure unter dem Eindruck raumgreifender Deindustrialisierungsprozesse wandelten. Den empirischen Ausgangspunkt bilden die von Betriebsbelegschaften und lokalen Öffentlichkeiten in Arbeiter- und Sozialprotesten artikulierten Krisen- und Verlustdiagnosen. Wie wird Gesellschaft gedacht, wenn industrielle Arbeit in einer Welt, die durch die Ordnungsvorstellung einer arbeiterlichen Gesellschaft strukturiert ist, plötzlich zu verschwinden droht?
Übung „Protestgeschichte Ostdeutschlands nach 1989/90“ (FSS 2021)