Lukas Hezel

Lukas Hezel

Doktorand
Universität Mannheim
Neuere und Neueste Geschichte
L 7, 7
68161 Mannheim

  • Forschungs­schwerpunkte

    • Ideengeschichte des Marxismus und der Arbeiterbewegung
    • Geschichte des Faschismus, der Faschismusdiskussion und der extremen Rechten in Europa
    • Geschichte sozialer Bewegungen aus globaler Perspektive
    • Zeitgeschichte Lateinamerikas
  • Das Promotions­projekt

    Vom Antiimperialismus zur Globalisierungs­kritik. Der Nationalstaat im Denken der globalisierungs­kritischen Bewegungen, 1988-2007

    Das Promotions­projekt untersucht, wie linke Globalisierungs­kritiker in den 1990er und 2000er Jahren auf die wahrgenommene „Erosion der nationalen Ordnung“ reagierten und vor diesem Hintergrund ihre handlungs­leitenden Ideen und Lösungs­strategien entwickelten. Die ökonomischen Prozesse von Entgrenzung und Verflechtung, so die Wahrnehmung, entzogen sich zunehmend der Kontrolle der national organisierten Gesellschaften und untergruben dadurch die Fundamente jeder demokratischen Selbststeuerung. Die Globalisierungs­kritiker nahmen die Welt nicht mehr als ein Nebeneinander von territorial begrenzten Gesellschaften wahr, sondern sie machten den gesamten Globus als einen „single independent place“ (Manfred Steger) zum Referenzpunkt ihres politischen Denkens und Handelns.

    Die Politik der untersuchten sozialen Bewegungen schwankte angesichts dieses Szenarios zwischen Versuchen, der Globalisierung entweder (1) eine restaurierte nationalstaatliche Souveränität entgegenzustellen und von dieser ausgehend das „transnationale Finanz­kapital“ durch einen internationalen Keynesianismus zu zügeln; (2) Souveränität und Handlungs­macht durch „Deglobalisierung“ und „Lokalisierung“ im lokalen oder regionalen Rahmen wiederzugewinnen; oder (3) den Nationalstaat angesichts des globalen „Empire“ ganz zu verwerfen und die Verwirklichung neuer Ordnungs­vorstellungen im Rahmen eines alternativen Systems der „global governance“ anzustreben.

    Das Projekt fragt nach den handlungs­leitenden Ideologien und Ordnungs­vorstellungen der Akteure. Methodisch folgt die Untersuchung dabei dem Ansatz der Neuen Ideengeschichte, die um eine hegemonietheoretische und globalhistorische Perspektive erweitert wird.

    Die Dissertation wird gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung.