Zwischen Stadt und Stadion.

Die Agonothesie in der griechischen Welt von der ausgehenden klassischen Zeit bis zum Ende der Kaiserzeit

In der Antike waren sportliche und musische Wettbewerbe omnipräsent. Deren Organisation und Finanzierung oblag zumeist einer Privatperson, dem Agonotheten. Das Projekt untersucht die Agonothesie in der gesamten griechischen Welt (v.a. in Griechenland und Kleinasien) zwischen ca. 300 vor und 300 n. Chr. und eröffnet damit den Blick auf ein Phänomen, das alle griechischen Poleis verband und das daher zugleich synchrone wie diachrone Forschungen zu politischen und wirtschaft­lichen, zu religiösen und kulturellen Aspekten der griechisch-römischen Antike ermöglicht. Wurden Agone bisher vor allem aus Sicht der Sportgeschichte untersucht, konzentriert sich die Studie darauf, das komplexe soziale, politische und kulturelle Geflecht zu analysieren, in das die Spiele und ihre Organisatoren eingebunden waren. Durch diesen Perspektivwechsel werden nicht mehr die Ausnahmen wie Olympia, Delphi oder Athen zur Regel gemacht, vielmehr wird den unterschiedlichen, teilweise zuwiderlaufenden regionalen Ausformungen Rechnung getragen. Durch die diachrone Perspektive lassen sich zudem grundlegende politische oder religiöse Entwicklungen greifen, die von einer oftmals über Jahrhunderte unverändert gebliebenen Terminologie der Quellen verschleiert werden.

Ansprech­partner: Jun.-Prof. Dr. Christoph Begass