Verbreitung des griechischen Sports im Osten

Alle Athleten, die an den Spielen teilnahmen, wurden als „Grieche“ identifiziert, d. h. als Teilhaber an der griechischen Kultur und Bürger einer griechischen Stadt. Während die Athletik sich im Laufe der Geschichte der Spiele außerhalb des heutigen Griechenlands verbreitete, veränderte sich nämlich auch „die griechische Welt“.

In klassischer Zeit gab es griechische Städte im griechischen Mutterland, auf den Ägäischen Inseln, entlang der kleinasiatischen Küste (der heutigen Türkei), in Süditalien, auf Sizilien und in der Kyrenaika (im Nordosten des heutigen Libyens). Mit dem Eroberungs­zug Alexanders des Großen im späten 4. Jahrhundert v. Chr. wuchs die griechische Welt rasant: ganz Kleinasien und der weitere Nahe und Mittlere Osten bis nach Afghanistan kam dazu. Wichtige Zentren lagen im heutigen Libanon und in Ägypten. In all diesen Regionen wurden neue Städte gegründet, die Athleten zu den Spielen entsandten.

In der Kaiserzeit bildete die gesamte griechische Welt einen Teil des Römischen Reiches. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. erhielten auch die wachsenden „einheimischen“ Provinzstädte den Status griechisch-römischer Städte (d. h. verwaltet von einem Stadtrat). Sie feierten diesen neuen Status mit der Einführung neuer griechischer Spiele. Derartiges fand sogar im heutigen Tunesien statt, wo schöne Mosaike diese Spiele bezeugen. Dies ist beachtlich, da griechische Spiele mit Ausnahme von Rom und Süditalien im Westen der Mittelmeerwelt kaum existierten.

Auf dieser Landkarte kann man die Entwicklung der griechischen Welt nachvollziehen. Die griechische Welt des 5. Jahrhunderts v. Chr. ist rot, des 3. Jahrhunderts v. Chr. gelb und des 3. Jahrhunderts n. Chr. grün eingezeichnet.

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