Der Veranstalter der Spiele

Für die Organisation der Spiele waren die „Agonothetai“ verantwortlich („diejenigen, die die Spiele abhalten“). Es gibt mehrere Varianten dieses Titels, beispielsweise das archaische Synonym „Athlothetes“ oder das kaiserzeitliche Synonym „Alytarches“, das man nur bei Olympischen und Isolympischen Spielen findet. Die Leiter und Schiedsrichter der ursprünglichen Olympischen und der Nemeischen Spiele nannte man „Hellanodikai“.

Es galt als eine äußerst ehrenvolle Aufgabe, den Spielen vorzusitzen. Normalerweise nahmen reiche Adlige diese Aufgabe wahr. Sie waren gleichzeitig auch Sponsoren, zahlten einen Teil der Kosten für die Organisation und die Preise. Sie konnten sowohl von sich selbst aus die Leitung der Spiele übernehmen, oder dazu gewählt werden. Bei kleinen, regionalen Spielen, für deren Organisation man verhältnismäßig wenig Geld benötigte, gab es in der Regel nur einen Agonothetes, für größere Spiele gelegentlich auch mehrere. Aus der römischen Zeit kennen wir einige weibliche Agonothetai. Wenn jemand eine große Spende gemacht hatte, z. B. ein Landgut, das genug produzierte, um für die Spiele dauerhaft zu finanz­ieren, wurde er „ewiger Agonothetes“ genannt.

Die Veranstalter und die Schiedsrichter hatten mehrere Aufgaben: Sie mussten über den reibungs­losen Ablauf der Spiele wachen, die Athleten in Alterskategorien einteilen, den Sieger bestimmen, wenn er nicht klar war und die Preise verleihen. Für die eher praktischen Aufgaben hatten sie Untergebene, beispielsweise Polizisten, um die Zuschauermenge zu kontrollieren usw. Die Agonothetai selbst waren in erster Linie Leiter der Spiele, die die Wettkämpfe von einem Ehrenplatz aus sahen und für ihre Großzügigkeit gepriesen wurden.

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