Spiele und Disziplinen

Spiele im Circus

Pferderennen waren die frühesten öffentlichen Spiele in Rom und sie hatten einen eigenen, speziell für diesen Zweck gebauten Veranstaltungs­ort: den Circus. Noch bevor Gladiatorenkämpfe überhaupt bei öffentlichen Spielen zu sehen waren, zogen Pferderennen schon massenweise Zuschauer an. Die römischen Pferderennen, die sich aus italischen und etruskischen Tradititonen heraus entwickelten, unterschieden sich stark von den bei den Griechen beliebten Pferderennen. Diese fanden nämlich im sogenannten Hippodrom statt, einer sehr viel einfach­eren Rennbahn als im Circus. Außerdem traten in Griechenland einzelne Wagen gegeneinander an, während in Rom Rennställe teilnahmen. Für diese sogenannten Circusparteien entwickelte sich eine ausgeprägte Fankultur.

Spiele im Amphitheater

Amphitheater entstanden später als die Circusse, nämlich erst in der Späten Republik und der Kaiserzeit. Sie waren mit der steigenden Beliebtheit von Gladiatorenkämpfen und Tierhetzen verbunden, die in Circussen oder einfachen Arenen keinen idealen Schauplatz fanden. Gladiatorenkämpfe waren in der Frühen Republik von wohlhabenden Privatmännern organisierte Aufführungen anlässlich von Totenfeiern. In der Späten Republik wurde der Anlass immer unwichtiger: Die Veranstalter zeigten Gladiatorenspiele, um ihre Popularität beim Volk zu steigern. So veranstaltete Caesar 46 v. Chr. Gladiatorenkämpfe und erklärte sie zur Totenfeier für seine Tochter Julia – die allerdings zu dem Zeitpunkt schon seit acht Jahre verstorben war. Unter seinem Adoptivsohn, dem ersten Kaiser Augustus, kamen die privaten Gladiatorenkämpfe in öffentliche Hand und wurden endgültig unabhähngig von Totenfeiern. Sie wurden nun regelmäßig zusammen mit Tierhetzen in Amphitheatern aufgeführt.