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Wortlernen und Worterkennung bei Kleinkindern

Wortlernen scheint ein Kinderspiel zu sein. Doch bei näherer Betrachtung ist es gar nicht so einfach. Kinder müssen lernen wie sich ein Wort genau anhört und worauf es sich bezieht. Beides scheint für gegenständliche Wörter wie Ball oder Auto, die Kinder typischerweise zuerst lernen, relativ einfach. Dennoch ist es eine beeindruckende Leistung: Kinder hören Wörter selten in Isolation. Sie müssen also lernen, Wörter aus dem Sprach­strom zu segmentieren. Eine Vorstellung davon, wie kompliziert das sein kann, bekommt man, wenn man einen Podcast in einer unbekannten Sprache anhört. Das Erlernen der Bedeutung eines Wortes gestaltet sich ähnlich schwierig, da es zumeist mehr als eine mögliche Bedeutung gibt. Zeige ich auf einen Hund und sage “talibo” so kann ich sowohl diesen speziellen Hund meinen, oder Hunde allgemein, oder nur den Kopf des Hundes, oder nur seinen Schwanz, usw. In diesem Projekt unter­suchen wir, welche Mechanismen Kindern helfen Wörter zu lernen und zu erkennen, wie Kinder Wörter in ihrem Lexikon im Kopf speichern und ordnen, und wie sich bereits gelernte Wörter gegenseitig beeinflussen und das weitere Lernen erleichtern (oder auch erschweren) können. Ähnliche Studien führen wir auch mit erwachsenen Zweitsprach­lernern durch, um zu unter­suchen wie sich Lernprozesse im Laufe der Entwicklung verändern.