Die Teilnehmenden der Summer School vor der Höhlenburg Predjama.
Eine Gruppe von 9 Personen steht vor einem Brunnen auf einem gepflasterten Platz vor einem historischen Gebäude.
Ansicht des aus rotem Sandstein gebauten Ottheinrich-Baues mit zahlreichen Statuen an der Fassade vor blauem Himmel
Seite einer spätmittelalterlichen Handschrift mit kolorierten Federzeichnungen von Insekten und Schnecken.
Die Teilnehmenden der Exkursion in der Ausstellung „Marc Aurel - Kaiser, Feldherr, Philosoph“ im Rheinischen Landesmuseum. Die Teilnehmenden stehen vor einer Fotowand und halten Schilder hoch, darauf beispielsweise die Sprüche "Marc my words: NO DRAMA - JUST STOIC", "Selfie now-philosophieren später", "#MarcYourMoment" und "Denken wie ein Kaiser. schauen wie ein Model!".

Exkursionen

Die erfolgreiche, durch die wissenschaft­liche Vorbereitung daheim und ein Führungs­referat vor Ort verbesserte Teilnahme an einer mehrtägigen Exkursion ist für alle Studierenden der Geschichte zu empfehlen (und im Lehr­amts- und im Magister­studien­gang sogar Pflicht). Dass das Gruppen­erlebnis nicht zu kurz kommen darf, versteht sich von selbst. Ergänzt wird dieses Lehr­angebot durch Ausflüge zu historischen Stätten oder Ausstellungen.

Exkursionen des Historischen Instituts führten in der jüngeren Vergangenheit unter anderem nach Berlin, Ljubljana und historische Stätten in der näheren Mannheimer Umgebung. 

  • Frankfurt am Main im HWS 2025/26

    Geld regiert die Welt. Im Rahmen einer Exkursion zur Übung „Frankfurt: Stadt des Geldes“ unter der Leitung von Dr. Anja Thaller und Dr. Matthias Ohm (Landes­museum Württemberg) nach Frankfurt am Main hatten wir am 9. Oktober 2025 die Gelegenheit, die Geschichte des Geldes zu erkunden.

    Die erste Station war das Geldmuseum der Deutschen Bundes­bank, die mit über 95.000 Münzen, 264.000 Geldscheinen und zahlreichen Objekten mit geldgeschichtlichem Bezug über eine der größten geldhistorischen Sammlungen Deutschlands verfügt. Zunächst wurden wir vom Leiter der Numismatik und Geldgeschichte der Deutschen Bundes­bank, Dr. Hendrik Mäkeler, begrüßt und erhielten eine kurze Einführung in die Ausstellung, in der Geld in seinen Funktionen als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertspeicher im Zentrum steht. Im Anschluss durften wir uns noch beim Anheben eines – überraschend schweren! – Goldbarrens versuchen.

    Das erste Referat zu einem Ausstellungs­objekt beschäftigte sich mit einer schwedischen Plattenmünze, die 1659 unter König Karl X. Gustav geprägt wurde. Aufgrund des Gewichts dieser Kupferplatten und ihrer Unhandlichkeit im Geldumlauf kam es schließlich noch im 17. Jahrhundert in Schweden zur Gründung der ersten Notenbank der Welt. Im zweiten Referat wurde der Aureus des Brutus (43/42 v. Chr.), eine der seltensten und wertvollsten römischen Münzen, präsentiert, welche an die Ermordung Cäsars an den Iden des März 44 v. Chr. erinnert. Das antike Münzmotiv mit seinen ikonographischen Verweisen auf libertas und res publica wurde in späteren Münzen und Medaillen wiederaufgegriffen. Im Anschluss an die beiden Referate sollte der Ausstellungs­bereich eigenständig erkundet und dabei Fragen der musealen Numismatik, etwa zum Grundkonzept der Ausstellung, zur Ausstellungdramaturgie wie zur Präsentation der Objekte, zur Ziel­gruppen­adäquatheit oder auch zu analogen und digitalen Vermittlungs­formen reflektiert werden. Beeindruckend war außerdem nicht nur das 360°-Kino der Ausstellung, in dem verschiedene Kurzfilme gezeigt werden, sondern auch das Thema „Falschgeld“ und wie man solches erkennt, welche Sicherheits­merkmale es zu beachten gilt. Einige der ausgestellten Fälschungen waren erstaunlich gut gemacht!

    Nach der Mittagspause stand ein Besuch des Historischen Museums am Römer auf dem Programm. Auch hier hörten wir zwei Referate: Zunächst wurde ein Prägungs­stempel präsentiert, mit dem von ca. 1350 bis 1500 Hellermünzen hergestellt wurden, woran sich Erläuterungen zur Technik der Münzprägung anschlossen. Im zweiten Referat konnten wir auch ein bisschen Mannheim in Frankfurt vorfinden: Der Rheingold-Dukat von 1764 zeigt auf dem Avers Kurfürst Carl Theodor als Münzherrn und auf dem Revers Goldwäscher am Rheinufer vor einer Ansicht der Stadt Mannheim. Den geldgeschichtlichen Ausstellungs­bereich sowie die umfassende Münzkollektion wurden im Anschluss ebenfalls eigenständig anhand des Fragebogens erkundet. Besonders in Erinnerung blieb uns auch die große „Schneekugel“ im Eingangs­bereich der Ausstellungs­räume, bei der acht Künstler*innen verschiedene Frankfurter „Eigenschaften“ als wechselnde Stadtbilder umgesetzt haben, dar­unter natürlich auch Frankfurt als Geldstadt. 

    Der Tag in Frankfurt bot eine spannende Reise durch die Geldgeschichte, von der Antike bis ins 18. Jahrhundert und faszinierende Schlaglichter auf herausragende Münzobjekte. Darüber hinaus öffnete sich uns ein Blick auf die Welt der Ausstellungs­konzeption und Museumspädagogik. Herzlichen Dank an Anja Thaller und Matthias Ohm für die Planung und Umsetzung der Exkursion!

    Lena Marie Ilg, Emma Miller-Hund

  • Trier im HWS 2025/26

    Am 17. und 18. Oktober 2025 führte der Lehr­stuhl für Alte Geschichte eine Exkursion nach Trier durch. Auf dem Programm stand zunächst der Besuch der Ausstellung „Marc Aurel – Kaiser, Feldherr, Philosoph“ im Rheinischen Landes­museum. Am Samstagmorgen wurden einige ausgewählte Bauwerke des römischen Trier besichtigt: die Porta Nigra, die Konstanti­nsbasilika, die Kaiserthermen sowie das Amphitheater.

    Die Exkursion war durch ein vorgeschaltetes Blockseminar vorbereitet worden.

  • Berlin im FSS 2025

    Im Rahmen der Übung mit Exkursion „Von der kolonialen Metropole zu Decolonize Berlin – Geschichte(n), Orte, Debatten zwischen „Afrikakonferenz“ und Black lives matter“ fand vom 11. bis 14. Mai eine Exkursion nach Berlin statt. 15 Mannheimer Studierende nahmen gemeinsam mit einer Gruppe Berliner Studierenden des Zentrums für Anti­semitismusforschung (ZfA) an dem vielseitigen Programm der Exkursion teil, welches sich mit unter­schiedlichen Perspektiven und Schwerpunkten der (deutschen) Kolonialgeschichte und deren Aus­wirkungen bis heute beschäftigte. 

    Den Auftakt bildete am Sonntagabend die Führung „Verflochtene Erinnerungen“ im Ethnologischen Museum des Humboldt-Forums im ehemaligen Berliner Schloss. Im Sinne einer multiperspektivischen Auseinandersetzung mit der (deutschen) Kolonialgeschichte wurde im Rahmen der Führung die Verflechtung von Kolonialgeschichte und Nationalsozialismus/Shoah thematisiert. Dabei ging es nicht nur um Fragen nach der Herkunft und Geschichte der ausgestellten Objekte (dem kolonialen Raubgut), sondern auch um aktuelle Probleme im Umgang mit der Kolonialgeschichte. Bei einem anschließenden gemeinsamen Abendessen gab es dann Gelegenheit zum weiteren Austausch. 

    Am Montag startete das Programm mit einem Besuch der Nikolaikirche, welche eine von drei Orten in Berlin ist, an denen sich im Rahmen des Projekts „Dekoloniale – was bleibt?“ mit der Kolonialgeschichte auseinandergesetzt wird. In der Nikolaikirche geschieht dies in Form von zwei Ausstellungen: Erstere befasst sich in Form von künstlerischen Arbeiten mit der Verflechtung von Kolonialismus, Religion, Politik und Geschichtsschreibung. Zweitere präsentiert acht Kurzbiografien von kolonialen Akteuren und Menschen aus Kolonien und hinterfragt, wem auf welche Art in Deutschland gedacht wird. Es folgte eine Führung durch das (post)koloniale Flächendenkmal des „Afrikanischen Viertels“ in Wedding, welches gleich­falls Teil des Projekts „Dekoloniale – was bleibt?“ ist. Abgerundet wurde der Tag mit einer Sitzung im Zentrum für Anti­semitismusforschung, bei der neben Inputs der Dozierenden auch studentische Präsentationen eingebunden waren.

    Der Dienstag begann mit einem Besuch der Ausstellung „zurückGESCHAUT | looking back – Die Erste Deutsche Kolonialausstellung von 1896 in Berlin-Treptow“ im Museum Treptow. Diese beschäftigt sich mit der im Titel benannten ersten deutschen Kolonialausstellung von 1896. Thematisiert wird die Kolonialausstellung selbst, deren Aufbau und historischer Kontext, sowie deren Bedeutung im Rahmen der (Berliner) (post-)kolonialen Geschichte und für die Schwarze Community. Eine große Bedeutung wird dabei den 106 Menschen aus Kolonien beigemessen, die im Rahmen der historischen Ausstellung nach Berlin gebracht und ausgestellt wurden – ihre Biografien und Akte des Widerstands sind ein wesentlicher Teil der Ausstellung. Am Nachmittag folgte eine Führung durch die Ausstellung „Schokolonialismus. Sarotti in Tempelhof” im Museum Tempelhof. In dieser Sonderausstellung wird die Verbindung von Kolonialismus und der Schokoladenindustrie am Beispiel der Firma Sarotti thematisiert. 

    Zum Abschluss besuchten die Studierenden am Mittwoch den Erinnerungs­ort Ihnenstraße. Die dortige Ausstellung „Erinnerungs­ort Ihnenstraße. Wissenschaft und Unrecht“ befasst sich mit dem Gebäude, dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik, und der dort ehemals praktizierten Wissenschaft, die geprägt war von Entgrenzung, Rassismus und Entmenschlichung. 

    Im Rahmen der Exkursion hat sich gezeigt, dass Berlin nicht umsonst auch als das „Rom der Zeitgeschichte“ betitelt wird: So zeigen sich in der Hauptstadt wie an kaum einem anderen Ort die vielschichtigen Verstrickungen der deutschen Kolonialgeschichte, deren Aus­wirkungen vielerorts bis heute präsent sind. 

    Charlotte Zumkeller 

  • Ljubljana im FSS 2025

    Von 11. bis 16. Mai 2025 fand in Ljubljana, organisiert von Doz. Dr. Mojca Peternel und Prof. Dr. Janez Mlinar, die Erasmus Summer School „Europäische Geschichte in slowenischen Archiven“ statt. Sechs Mannheimer Studierende, Vincent Huber, Alisa Keller, Hannah Le Guillou, Carina Neubauer, Tim Schnatterer und Ann-Katrin Sochacki, sowie Dr. Anja Thaller, Mitarbeiterin des Lehr­stuhls für Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, nahmen daran teil. Gemeinsam mit Studierenden der Universitäten Ljubljana, Salzburg und Innsbruck sowie der Humboldt-Universität Berlin hatten wir so nicht nur die Gelegenheit das in der Hauptstadt Sloweniens ansässige Staats­archiv näher kennenzulernen, sondern erlangten dank zweier Ausflüge nach Koper und Celje  Einblicke in die dortigen Provinzialarchive und ebenso in das Institut für Zeitgeschichte in Ljubljana. In den Archiven und wissenschaft­lichen Einrichtungen standen neben Führungen auch Vorträge und Workshops auf dem Plan. In Klein­gruppen wurde mit unter­schiedlichsten Archivalien aus sechs Jahrhunderten gearbeitet. Vor allem das Trans­kribieren der Quellen stand dabei im Vordergrund, aber auch ihre weitere Auswertung und Interpretation. Abgerundet wurde das Programm durch gemeinsame Stadtbesichtigungen und den Besuch einer Burg.

    Die nicht gerade kurze Strecke von Mannheim nach Slowenien wurde von der Mannheimer Gruppe mit je unter­schiedlichem Komfort per E-Auto, Fernbus und Flugzeug bewältigt, sodass manche mehr, andere weniger ausgeruht in Ljubljana ankamen. Der Sommerkurs startete mit einem gemeinsamen Abendessen im ältesten Gasthaus der Stadt. Der offizielle Teil begann am darauffolgenden Tag, der von einem Vortrag mit Führung über das slowenische Staats­achiv eingeleitet wurde. Im anschließenden Workshop unter der Leitung von Prof. Dr. Janez Mlinar von der Universität Ljubljana standen Quellen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert im Fokus, genauer Herrscher- und Papsturkunden für slowenische Empfänger. Diese zu trans­kribieren stellte manche vor mehr, andere vor weniger große Herausforderungen. Doch alle waren sehr motiviert, so viel wie möglich zu lernen. Daran schloss sich, nach einer kurzen Mittagspause, eine sehr informative und engagiert vorgetragene Stadtführung durch Ljubljana an, der auch der einsetzende Regen nichts anhaben konnte und uns die Geschichte der Stadt sowie deren Umgestaltung durch den Architekten Jože Plečnik vor Augen führte. Am Abend folgte am Historischen Institut der Philosophischen Fakultät noch ein Vortrag von Prof. Dr. Dušan Mlacović, der sich zunächst der Frage nach den Konnotationen und Grenzen des Balkan-Begriffes widmete und uns dann in die Geschichte der istrischen und dalmatinischen Kommunen im Mittelalter einführte.

    Das Ziel des folgenden Tages war die mit ihrer venezianischen Architektur faszinierende Altstadt von Koper, welche, direkt an der Adriaküste gelegen, zusätzlich durch sommerliches Wetter zu verzaubern wusste. Nach einem kurzem Rundgang durch die Stadt und einem kurzen Blick in die  in einer ehemaligen Kirche unter­gebrachten Depots des Provinzialarchivs machte uns Prof. Mlacović mit der Vielen weitestgehend unbekannten Welt des notariellen Schrifttums bekannt. Diese in der mediterranen Welt in großer Zahl überlieferten Quellen sind für verschiedenste Fragestellungen, vor allem auch zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, von großer Bedeutung. Im Archiv von Koper erschlossen wir uns Schritt für Schritt Aufbau und Inhalt der lateinischen Notarsregister mit ihren zahlreichen Abkürzungen, was sich als ziemlich herausfordernd herausstellte. Auf der Rückfahrt nach Ljubljana legten wir bei der Höhlenburg Predjama im Landes­inneren einen Stop ein. Vor und in eine Höhle hineingebaut, beeindruckt die in ihren heutigen Formen frühneuzeitliche Anlage nicht nur durch ihren außergewöhnlichen Standort, sondern auch durch ihre Geschichte. Durch das weitläufige Höhlen­system konnte die Burg auch bei Belagerungen konstant versorgt werden. An fast jeder Stelle des Rundgangs hatte der Audioguide kurze und interessante Informationen zu bieten, über Bewohner*innen und ihr Leben auf der Burg genauso wie darüber, dass sich Jackie Chan bei einem Filmdreh in Predjama schwer verletzte.

    Der dritte Tag des Sommerkurses begann mit einem Vortrag über den Franziszeischen Kataster als Quelle für die Kulturlandschafts­forschung von Prof. Dr. Kurt Scharr aus Innsbruck, dem sich ein Workshop unter der Leitung von Prof. Dr. Žiga Zwitter von der Universität Ljubljana anschloss. Dabei bearbeiteten die Studierenden in Klein­gruppen anhand unter­schiedlicher Quellen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert umwelthistorische Fragestellungen, wie den Einfluss von Flussbettbewegungen, die Erschließung von historischen Daten zur Wiesenmahd, die Besteuerung von Wassermühlen und anderes mehr. Die nachmittägliche Führung durch die inmitten der Altstadt von Ljubljana gelegene historische Bibliothek des heute noch aktiven Franziskanerklosters beeindruckte nicht nur durch die architektonische Schönheit des Bibliotheksraumes, sondern auch mit exquisiten, doch leider nur schwer erschließbaren, da ungeordeneten Buchbeständen. Ein kurzer Blick in das ebenfalls noch in  Teilen zu erschließende Archiv der Franziskaner rundete den Tag ab.

    Am Donnerstag stand erneut ein Ausflug auf dem Programm: Es ging in das nordöstlich gelegene Celje. Sofort fiel die von der k.u.k. Monarchie geprägte Architektur der Stadt ins Auge, die sich sichtlich vom Mittelmeer-Flair Kopers unter­scheidet. Das Provinzialarchiv, von außen ein großer, unscheinbarer Kasten, entpuppte sich als modern ausgestattet und in jeder Hinsicht auf dem Stand der Zeit. Eines der Highlights der Führung war das umfangreiche Tagebuch eines Offiziers aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, der seine Einträge mit detaillierten kolorierten Zeichnungen von Menschen, Städten und Landschaften versah und so für die Nachwelt festhielt. Im Anschluss arbeiteten die Studierenden mit verschiedenen deutschsprach­igen Quellen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, trans­kribierten Eheverträge, Eide, Einträge in Bürgerbücher und vieles mehr.  Waren manche gleich­mäßig und sauber geschrieben, brachten andere selbst so manche*n Dozierende*n ins Schwitzen. Daran schloss sich eine sehr interessante und ausführliche Führung durch Celje an, die viele dem sich daran anschließenden gemeinsamen Restaurantbesuch sehnlich entgegenblicken ließ. Mit Pasta und Schnitzel gestärkt, saßen wir schon wieder im Bus zurück, als der erwartete Wolkenbruch losging.

    Der letzte Tag des Workshops fand im Institut für Zeitgeschichte statt und begeisterte durch eine Reihe spannender Vorträge sowie durch ausgezeichnete Bewirtung. An eine kurze Führung durch die Bibliothek mit ihrer Sammlung historischer Schriften schlossen sich Vorträge zu unter­schiedlichen Themen an. Vorgestellt wurde dabei beispielsweise eine Datenbank zur Dokumentierung von militärischen und zivilen Opfern des Zweiten Weltkrieges auf slowenischem Boden. Weiterhin ging es um die Digitalisierung und Erschließung von Archivgut, insbesondere von Parlamentsprotokollen oder deutschsprach­igen Zeitungen aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Ihren offiziellen Ausklang fand die überaus gelungene Summer School bei einem kleinen Empfang an der Philosophischen Fakultät.

    Am letzten Abend ließ sich noch einmal das Flair der Ljubljaner Altstadt genießen, das allen in bester Erinnerung bleiben wird. An den Ufern der sich durch die historische Altstadt schlängelnden Ljubljanica laden dutzende Cafés zum Verweilen, der Markt mit seinen zahllosen Ständen zum Flanieren und die über der Stadt thronende mittelalterliche Burg zum Entdecken ein. Bei überwiegend gutem Wetter konnte sich hier die Mannheimer Gruppe von den Aufgaben des Tages erholen und einige Abende gemeinsam ausklingen lassen. So verging diese Woche voll interessanter Einblicke und neuer Erfahrungen wie im Flug. Als Fazit bleibt für uns: Slowenien ist mehr als eine Reise wert!

    Vincent Huber, Anja Thaller

  • Heidelberg im FSS 2025

    Mittelalterliche Handschriften – jedes Exemplar, jedes Blatt, jede Illustration ein Unikat. Im Rahmen einer Exkursion zum Hauptseminar „Von der Prachthandschrift zum Buchdruck: Bibliothek und Buchbesitz der pfälzischen Kurfürst*innen in Spätmittelalter und Frühneuzeit“ unter der Leitung von Dr. Anja Thaller nach Heidelberg hatten wir am 9. Mai 2025 die Gelegenheit, eine Auswahl an Handschriften im Original zu betrachten.

    Der Tag begann mit einem Besuch der Universitäts­bibliothek Heidelberg. Zu ihren historischen Sammlungen gehört auch ein Teil der ehemaligen Bibliotheca Palatina, deren Ursprünge ins 14. Jahrhundert zurückgehen. Schon das Gebäude der UB und seine Architektur hat uns beeindruckt. In einem geräumigen Lesesaal nahm uns die Leiterin der historischen Sammlungen, Dr. Karin Zimmermann, in Empfang. Nach einer kurzen Begrüßung fasste Frau Thaller die Geschichte der Heidelberger Büchersammlungen in Mittelalter und Neuzeit zusammen. Besonders ist uns dabei in Erinnerung geblieben, dass im Zuge des Dreißigjährigen Krieges die gesamte Bibliothek von der Katholischen Liga unter Herzog Maximilian I. von Bayern von einem römischen Emissär, dem Scriptor der vatikanischen Bibliothek, Leone Allacci, nach Rom abtrans­portiert wurde. Im Zuge der Verhandlungen des Wiener Kongresses konnte ein kleiner Teil der lateinischen und ein größerer Teil der deutschsprach­igen Handschriften erfolgreich zurückerlangt werden. Noch heute erkennt man diese Handschriften an ihren hellen Ledereinbänden, den sie in Rom erhielten, nachdem zur Erleichterung des Trans­ports die alten Einbände noch in Heidelberg entfernt worden waren. Durch umfangreiche Digitalisierungs­maßnahmen im Vatikan und in Heidelberg konnte die Bibliotheca Palatina jedoch zumindest virtuell wieder vereint werden und ist online zugänglich.

    Unser Hauptaugenmerk galt nun acht ausgewählten Handschriften aus dem späten Mittelalter, die für uns im Handschriftenlesesaal bereitgestellt wurden. Nachdem wir uns im Laufe des Seminars eingehend mit dem Buchbesitz der pfälzischen Kurfürst*innen beschäftigt hatten, gab es nun die Gelegenheit, einige dieser Codices auch persönlich in den Blick zu nehmen, vornehmlich solche Stücke, die wir im Rahmen der einzelnen Referate im Seminar bereits ausführlich besprochen hatten. Die Auswahl der Handschriften war breit gefächert: von naturkundlichen, literarischen und kriegstechnischen Schriften bis hin zu spätmittelalterlichen Chroniken. Es war großartig, diese mit den eigenen Augen betrachten zu können. Dazu wurde jeder Codex vorsichtig auf ein Schaumstoffpolster gelegt und mittels „Bleischlangen“ die aufgeschlagenen Seiten offengehalten. 

    Bei jeder Handschrift prüften wir zunächst den Einband und das verwendete Schreibmaterial, Pergament oder Papier. Im Fall von Papier analysierten wir das Wasserzeichen, das als „Markenzeichen“ der jeweiligen Papiermühle diente. Dieses ist besonders gut sichtbar, wenn das Blatt gegen das Licht gehalten wird. Anschließend bestimmten wir die Schriftart und betrachteten die Gestaltung der Seiten, das Layout, die Initialen und die Illustrationen. Zudem suchten wir gezielt nach Nutzungs­spuren wie Randnotizen oder nachträglichen Einträgen. Frau Thaller erläuterte fach­kundig die einzelnen Handschriften,  die Studierenden ergänzten weitere Informationen zu den Verfassern, Werken und Auftraggebern.

    Bei der ersten Handschrift handelte es sich um das von Konrad von Megenberg verfasste „Buch der Natur“ (Cod. Pal. germ. 311, um 1455/60), eines der ersten und bekanntesten deutschsprach­igen Naturkompendien des Mittelalters. Das Buch begeisterte uns durch seine zahlreichen Illustrationen und manch Zeichnung sorgte bei unserer Gruppe für Erheiterung. Insbesondere eine Ente in einer der Illustrationen begeisterte uns, die wir scherzhaft als „Donald Duck des Mittelalters“ bezeichneten.

    Etwa aus derselben Zeit, um 1460, stammte auch die zweite naturkundliche Handschrift, die wir näher betrachteten: das von Heinrich Münsinger, Leibarzt Pfalzgraf Ludwigs III., verfasste „Buch von den Falken, Habichten, Sperbern, Pferden und Hunden“. Es handelt sich dabei um eine eher schmucklose Gebrauchshandschrift, die Beschreibungen von Jagdvögeln und anderen für die Jagd verwendeten Tieren enthält, darüber hinaus auch Anleitungen zu deren Pflege, Züchtung und zur Behandlung von Krankheiten (wan das pferd zuvil geessen hat; wan der hund viel flöch hat u. ä.).

    Als nächstes betrachteten wir eine Handschrift von Konrad Kyesers „Bellifortis“ (Cod. Pal. germ. 787, ca. 1430), welche handbuchartig Illustrationen und Beschreibungen von Kriegs- und Belagerungs­gerät wie Messer, Bliden oder Kräne beinhaltet. Manche dieser Zeichnungen waren recht fantastisch, wie etwa Panzerwägen, und wurden wohl nie umgesetzt. Spannend fanden wir auch den eingeklebten Papierquadranten. Daneben enthält der Codex auch alchemistische Rezepte, Rezepte für Schießpulver und das sogenannte „Feuerwerkbuch von 1420“.

    Anschließend widmeten wir uns drei historiographischen Handschriften. Besonders beeindruckend war dabei die Chronik des Matthias von Kemnat (Cod. Heid. N.F. 9) mit ihrem originalen roten Einband mit Buchschließen, den der erste bekannte Buchbinder in Heidelberg, Alberthus Schwab anfertigte. Diese Handschrift umfasst zwei Teile: eine Weltchronik ab Christi Geburt und die Geschichte Pfalzgraf Friedrichs I. von seiner Geburt 1425 bis zu seinem Tod 1476. Mithilfe von späteren Marginalnotizen, kurzen Einträgen am Blattrand, erhält man beim Durchblättern einen schnellen Über­blick über den Inhalt der jeweiligen Abschnitte.

    Das „Chronicon pontificum et imperatorum“ (Cod. Pal. germ. 137) ist ein „Bestseller“ des Mittelalters, eine deutschsprach­ige Papst-Kaiser-Chronik, die um 1460 in der wahrscheinlich produktivsten Schreiberwerkstatt des deutschsprach­igen Raumes im 15. Jahrhundert, der Werkstatt des Diebold Lauber in Hagenau, entstand. Auch sie enthält viele großformatige Illustrationen, deren Aufbau wir näher betrachteten.

    Der Handschrift mit der Weltchronik des Jans Jansen Enikel (Cod. Pal. germ. 336, um 1420) waren nicht nur einige Kalenderblätter beigegeben, sondern die Chronik selbst war auch reich bebildert. Interessant waren die Anweisungen des Schreibers für den Zeichner, wie er die kolorierten Federzeichnungen auszuführen hatte, eine Farbprobe des Malers und Benutzungs­spuren in Form späterer Notizen.

    Besonders eindrucksvoll war auch die literarische Handschrift des Prosaromans „Die Heidin“ (Cod. Pal. germ. 353), die im Auftrag von Margarethe von Savoyen, der Ehefrau Pfalzgraf Ludwigs IV., während der Zeit ihrer dritten Ehe mit dem Grafen Ulrich V. von Württemberg entstand (um 1470). Durch das Wasserzeichen konnte das Werk datiert und anhand ihrer Ausführung der vermutlich in Stuttgart ansässigen sogenannten Ludwig Henfflin-Werkstatt zugeordnet werden. Die Illustrationen verweisen auf die Beteiligung von zwei Buchmalern. Vereinzelte Wappenzeichen des Hauses Savoyen deuten auf Margarethe als Auftraggeberin hin. Über ihren Sohn, Pfalzgraf Philipp, der ihre Bücher erbte, kam das Buch nach Heidelberg. Diese Handschrift beeindruckte durch ihre detailreichen Illustrationen: dargestellt werden Fürstinnen und Fürsten, Burgen, Ritterturniere oder auch eine lesende Frau, die einen Brief in den Händen hält. Die Handschrift hat ein sehr kleines Format und ist nicht besonders dick; es hat einen sehr schönen sogenannten „Ottheinrich-Einband“ von 1558.

    Als letztes betrachteten wir noch das „Buch der Beispiele der alten Weisen“, eine Fabelsammlung aus dem indischen Raum, die Antonius von Pforr für Graf Eberhard den Älteren von Württemberg um 1474 aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzte (Cod. Pal. germ. 84). Auch diese Handschrift ist reich bebildert. Sie enthält nicht nur ein Widmungs­blatt mit einer Federzeichnung der Devise Eberhards, seines Wappens und eines leeren Wappens seiner künftigen Ehefrau, sondern auch ein später hinzugefügtes Gebet mit einer kostbaren ganzseitigen Darstellung Jesu am Kreuz und dem dar­unter knienden Fürsten, der durch das beigegebene kurpfälzische Wappen als Pfalzgraf Philipp gedeutet wird. 

    Es war für uns ein Highlight, die Handschriften, mit denen wir uns bereits in digitaler Form beschäftigt hatten, im Original sehen zu können. In der haptischen Form sind uns die zu unter­suchenden Bestandteile eines Codex, wie der Schriffträger, die Anzahl der beteiligten Schreiber und Maler  oder die Wasserzeichen im Papier, noch einmal bewusster geworden.

    Die Auseinandersetzung mit den Originalhandschriften faszinierte uns Studierende so sehr, dass wir überlegten, wie schön es wäre, solche Werke in der eigenen Bibliothek zu besitzen. Eine Diskussion über den möglichen Preis solcher Stücke machte jedoch schnell klar: Ein Ankauf ist für Privatpersonen kaum möglich.

    Nach intensiven Stunden mit den Handschriften machten wir gemeinsam Mittagspause. Die nächste Station nach dem leckeren Mittagessen war die Heiliggeistkirche. An diesem Tag war die Heiliggeistkirche aufgrund einer auf den Emporen stattfindenden Tagung leider nicht zugänglich. Durch die Glaswände konnten wir uns aber dennoch ein Bild vom Inneren der Kirche machen. Frau Thaller erläuterte, unter­stützt von Bildmaterial, die Baugeschichte und Bedeutung der Kirche, machte uns auf die interessante Architektur aufmerksam, auf das Grab des Stifters König Ruprecht I. und seiner Frau Elisabeth von Hohenzollern und natürlich auf die Emporen, welche seit dem 15. Jahrhundert die Büchersammlung in Form einer Pultbibliothek mit angeketteten Büchern beherbergten. Frau Thaller wies uns auch auf die schwarzen Stellen an der Fassade der Kirche hin, die Brandschäden des Dreißigjährigen Krieges, auf die Trans­portlöcher in den Steinen, welche durch die Arme der Steinzangen entstanden, und auf bereits im Mittelalter vorhandenen an die Kirche angebauten Verkaufsbuden. Anschließend machten wir uns vor der Kirche auf die Suche nach dem sogenannten „Brezelmaß“. Dabei handelt es sich um drei eingemeißelte Brezeln, die früher als Kontrollmaß genutzt wurden. Schließlich konnten wir die Brezeln an der Südseite, versteckt hinter einer Ladentür, ausfindig machen.

    Im Anschluss spazierten wir zur Alten oder Karl-Theodor-Brücke, machten Fotos, genossen den Ausblick auf Neckar, Stadt und Schloss, und stärkten uns mit Kaffee und Eis, bevor wir den steilen Anstieg zur letzten Station unserer Exkursion, der Schlossführung, zum Heidelberger Schloss in Angriff nahmen. Da wir noch etwas Zeit hatten und das Wetter sehr schön wahr, hielten wir uns noch eine Weile im Schlossgarten auf. Vom obersten Teil des Gartens hatten wir einen unglaublichen Blick auf die Schlossruine, die Stadt und die Rhein-Neckar-Ebene. Alte Zeichnungen und Grundrisse halfen bei einer gedanklichen Rekonstruktion des Schlosses. Der Ausblick von der Scheffelterrasse war ein Highlight, sodass wir viele Fotos schossen. Danach schlenderten wir noch etwas durch den Hortus Palatinus bis zu einer Grotte.

    Um 16.00 Uhr stand eine Sonderführung durch das Heidelberger Schloss auf dem Programm, die weitreichende Einblicke in die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner bot. Unser Guide erzählte dabei, dass eine Menge Geschichten rund um das Schloss stark romanti­siert sind, aus dem 19. Jahrhundert stammen, und nun den Touristen weitererzählt werden. Er schilderte auch die Kontroverse um die Frage, wie die französischen Streitkräfte im Zuge des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges das Schloss angriffen, anhand der Zerstörung des „Krautturms“ durch französische Mineure. Als nächstes betraten wir das Schloss durch das Torhaus. Hier wies er uns darauf hin, dass Teile der Befestigung nicht Verteidigungs­zwecken erbaut worden und nicht zur Abwehr geeignet waren, es sich vielmehr um einen Repräsentativbau handelt. Im Ruprechts­bau sahen wir ein Modell des unzerstörten Schlosses und hörten einiges zu den verschiedenen Baustilen und den ihnen zugrunde liegenden internationalen Einflüssen sowie zu den verschiedenen Kurfürst*innen, die das Schloss bewohnten, den Heirats­strategien und politischen Entscheidungen der pfälzischen Wittelsbacher. An Gebäudeteilen und einer mittelalterlichen Toilettenkabine, die an der Außen­wand angebracht wurde, vorbei wurden wir am Hirschgraben entlang zum stark zerstörten, sogenannten „Dicken Turm“ geführt, dem höchsten Punkt des Schlosses. Einst handelte es sich um einen prächtigen Festsaal, der die Gäste mit einer außergewöhnlichen Architektur in Form einer hohen Kuppeldecke sowie einem grandiosen Ausblick beeindrucken sollte. Noch heute genießt man von dort oben einen wunderschönen Blick über die Altstadt und das Neckartal. Unsere Tour fand ihr Ende im Schlosshof, wo wir noch einiges über die Fassaden des Ottheinrich- und des Friedrichsbaues mit ihren Statuen anti­ker Gottheiten und Vorfahren der Kurfürsten hörten, welche Herkunft und Herrschafts­anspruch, Legitimität und Prestige symbolisierten. Damit ging ein sehr interessanter und schöner Exkursionstag zu Ende.

    Erst kurz vor 18:30 Uhr war die Führung zu Ende und wir machten uns vom Schlosshof auf den Heimweg. Manche nutzen nach einem langen Tag auf den Beinen die Bergbahn für eine rasche und bequeme Talfahrt. Damit endete  eine spannende Reise durch die Welt der mittelalterlichen Handschriften, der Bibliotheksgeschichte und des höfischen Lebens. Die Exkursion bot faszinierende Einblicke, die unser Verständnis der mittelalterlichen Buchkultur vertieften.

    Wir bedanken uns beim Förderverein des Historischen Instituts für die großzügige Unter­stützung der Exkursion!

    Anastasia Groß, Erza Hadergjonaj, Emma Miller-Hund, Anna Lisa Müller, Carolin Roser, Marius Tröster

  • Kurpfälzisches Museum in Heidelberg im HWS 2024/25

    Am Freitag, 22. November 2024, fand im Rahmen der von Dr. Matthias Ohm (Landes­museum Württemberg) und Dr. Anja Thaller veranstalteten Übung “Einführung in die Numismatik: Kurpfälzische Münzen und Medaillen aus Spätmittelalter und früher Neuzeit” eine Exkursion ins Münzkabinett des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg statt, bei der die im Rahmen der Lehr­veranstaltung erworbenen Kenntnisse an Originalen vertieft sowie die Möglichkeiten und Grenzen der musealen Vermittlung dieser kleinformatigen Objekte diskutiert wurden.

  • Nürtingen und Stuttgart im HWS 2024/25

    Im Rahmen des Hauptseminars „Handlungs­räume und Lebens­welten spätmittelalterlicher Fürstinnen in historischen Quellen und musealer Präsentation“ (Dr. Anja Thaller) fand am 10. Oktober eine Tagesexkursion nach Nürtingen und Stuttgart statt.

    Das Seminar setzte sich mit dem bemerkenswerten Schicksal der Elisabeth von Brandenburg (1451–1524), Gräfin und seit 1496 auch Herzogin von Württemberg, auseinander. Ihr ist von Mai bis September 2025 eine Ausstellung in Nürtingen gewidmet . In Kooperation mit dem Stadtmuseum Nürtingen erhielten die Studierenden Einblicke in die konkrete Museumsarbeit, den Prozess von der Konzeption der Ausstellung und der narrativen Konstruktion der Biographie über die Ideenfindung für die Gestaltung und Umsetzung bis hin zur musealen Präsentation.

    Auf der Exkursion begaben wir uns gemeinsam mit Melina Wießler, Leiterin des Stadtmuseums Nürtingen, auf die Spuren Elisabeths von Brandenburg in der Stadt. Darüber hinaus wurden die für die Ausstellung vorgesehenen Räumlichkeiten in den Blick genommen, um so Einblicke in die Gegebenheiten vor Ort zu erlangen. In Stuttgart stand vor allem die archivalische Über­lieferung zu unserer Protagonistin im Zentrum, die im Hauptstaats­archiv aufbewahrt wird. Eine Hausführung durch die Depots rundete den Besuch ab.

    Zur Exkursion siehe auch Thaller/Le Guillou/Miller-Hund, Vom Archiv in die Vitrine. Zur Vermittlung mediävistischer und genderhistorischer Inhalte in universitärer Lehre und Public History, in: Zeitarbeit 6 (2025), S. 1–19.